V.A.

Don't Know When I'll Be Back Again CD

"A compilation benefiting American Veterans of the Vietnam War" - bei so einem Untertitel stutzt man erstmal, denn der erste Reflex ist, was denn uns bitteschön die Typen angehen, die in Vietnam waren, da am Ende Leute erschossen haben? Ich denke, das Problem ist, dass damals von einer verbrecherischen US-Regierung über einen Zeitraum von über zehn Jahren junge Menschen von gerade mal 16, 17, 18 eingezogen und in den Dschungel geschickt wurden, vor allem Leute aus niederen sozialen Schichten.

Nach dem Krieg waren viele der Vietnam-Veteranen erledigt: verletzt, von Agent Orange vergiftet, psychisch zerstört, wie auch ihre Opfer in Vietnam. Die US-Regierung, und das wiederholte sich Anfang der Neunziger bei den Golfkriegssoldaten, kümmerte sich einen Scheiß um diese Leute, ließ sie mit ihren Problemen allein und viele gingen und gehen vor die Hunde: Gesundheit kaputt, Familie kaputt, und so weiter - und ja, ich denke, so sehr viele dieser Soldaten auch Täter waren, so sind sie doch auch Opfer geworden.

Um diese Leute nun kümmert sich VVA, Vietnam Veterans of America, und für die ist der Erlös dieses Sampler bestimmt, auf dem Bands und Leute wie Q AND NOT U, J Robbins, DEATH CAB FOR CUTIE, THE GOOSES, ENON, Ted Leo oder ATOMBOMBPOCKETKNIFE Lieder aus der Zeit des Vietnam-Krieges covern, einer Zeit, die ja auch einige der größten Rockbands hervorgebracht hat.

Unter den gecoverten Bands/Musikern sind u.a. Neil Young, John Cale, LED ZEPPELIN, BUFFALO SPRINGFIELD, STOOGES, CCR oder Donovan. Nicht nur von der Idee her, sondern auch künstlerisch überzeugend und außergewöhnlich.

(63:37) (8/10)