V.A.

Aggropunk Vol. 2

„Scheiße bleibt Scheiße und Punk bleibt Punk!“ Die Berliner Rotznasen KOTZREIZ machen nicht lange rum und bringen gleich im Eröffnungstrack alles auf den Punk(t). Klasse Song übrigens, der sich rein gar nicht um Trends oder Massentauglichkeit schert, sondern simpler, fieser Punk – ohne Rock – ist.

Antesten, die Jungs! POPPERKLOPPER beweisen mit „Jetzt oder nie“ erneut, dass sie bei maximaler Intelligenz den mit Abstand besten Pogopunk des Landes spielen. DRITTE WAHL hingegen zeigen, dass sie auch richtigen Trompetenpunk hinbekommen („Das ist toll“).

Unter den 29 regulären und zehn weiteren Download-Bonustracks sollte jedenfalls für jeden etwas dabei sein, denn der zweite Teil des „Soundtracks zum Untergang“ hat von LOKALMATADORE über MISSBRAUCH und RADIO HAVANNA bis hin zu RAWSIDE von (fast) jeder Spielart des Punk gleich mehrere Vertreter an Bord.

Textlich bedeutet das dann in etwa: „Geld regiert die Welt“ (Klassiker der TARGETS), „Ändern können sich die anderen“ (DÖDELHAIE), „Du und ich und Dr. Hartz“ (SUPERNICHTS). Aggressive Punk Produktionen wissen jedenfalls, „ihren“ Sampler als Marketing- und Imagewaffe einzusetzen.

So findet sich im Beiheft (mit den jeweiligen Band-Basics), neben Werbung für die „Aggropunk Tour“ und entsprechende Labelveröffentlichungen, der dezente Hinweis, dass der Download-Code inklusive des Songmaterials Ende 2012 verfällt.

Argh! Tschüss Halbwertszeit, hallo Business! Nein, das ist so definitiv nicht die „härteste Deutschpunk-Compilation unserer Zeit“. Auch wird der Weltuntergang wohl nicht durch drei Akkorde herbeigeführt.

Gut zusammengestellt und verpackt ist dieser Quasi-Label-Sampler zum Nice Price allerdings. Die Bands AUF BEWÄHRUNG („In dieser Zeit“) und KOMMANDO KAP HOORN („Hier kommt die See“) solltet ihr euch unbedingt merken, denn die klingen wie VOLXSTURM respektive SLIME in ihren besten Momenten.

Macht in der Summe Spaß, obwohl „Aggro“ draufsteht. Teil drei dann bitte ohne Download-Gags, okay?