MUSTARD PLUG

Pray For Mojo

Auch wenn einzelne Bands sich hierzulande durchaus wachsender Beliebtheit erfreuen: einen Durchbruch wie in den USA hat die Ska-Punk-Szene in Deutschland bislang nicht erlebt, und ich schätze, dazu wird es wohl auch nicht mehr kommen. MUSTARD PLUG etwa haben von ihrem letzten Album „Evildoers beware“, wie „Pray For Mojo“ auf Hopeless Records erschienen, erstaunliche 60.000 Copies abgesetzt, und davon sicher den Großteil in den USA, wo sie sich sowohl in der Ska-Szene – das ’93er Debüt erschien noch auf Moon – wie bei Skatern, Snowboardern und „normalen“ Punks größter Beliebtheit erfreuen. Zurecht, wie man angesichts des neuen Longplayers konstatieren muss, denn das vom Duo Stevenson/Egerton produzierte Werk ist ein wunderbar lockeres Ska-Punk-Album, das sowohl in traditionellen Ska-Gefilden wie im Punk – ich höre da immer wieder THE CLASH heraus, auch wenn die auf ewig unerreicht bleiben werden – und auch im Pop zuhause ist: die Bläser (Posaune & Trompete) kommen sehr schön smooth, David Kirchgessners Gesang ist zwar auch mal rau und leicht aggressiv, steht aber nie drängelnd im Vordergrund, und wo sich hunderte mediokrer Ska-Punk-Klon-Kapellen mit hilflosem Gehoppel aus der Affäre zu ziehen versuchen, haben MUSTARD PLUG einfach das Gespür für den richtigen Beat. Coole Scheibe, da kann der Sommer kommen.