V.A.

Trinity Garage Compilation

In Basel war ich noch nie, denn dort ist mir das Straßenpflaster zu uneben und das Bier zu teuer. Geringen Spazierkomfort und finanzielle Verelendung müsste man also inkaufnehmen, um einem Abend der Trinity-Reihe im Hirscheneck beizuwohnen, einer namentlich vom Muff vorgestriger Bünzli-Gastwirtschaft umwehten, tatsächlich jedoch sehr sympathischen, selbstverwalteten Beiz mit angeschlossenem Konzertkeller.

Kleinkariert ist hier nur das Tischtuch, Anspruch und Umsetzung sind genauso Punk wie die Gestaltung des jeden dritten Donnerstag im Monat stattfindenden Trinity-Abends, der jeweils drei Bands eine Bühne bietet.

Da dabei Genre und Bekanntheitsgrad keine Rolle spielen, muss ich mich weder wundern, dass die zum dritten Geburtstag der Veranstaltungsserie kompilierten Tracks von zehn aus über hundert aufgetretenen Bands Freud und Leid in inniger Eintracht collagiert, noch schämen, dass ich keine einzige Band kenne.

Von Wüstenrock bis zu avantgardistischem Post-Punk und melancholischem Akustik-Lamento wird jeder Song dem Schlagwort „Alternative“ gerecht und wurde vom Veranstalter und Comiczeichner Koostella so idealistisch und liebevoll aufbereitet, dass ich keinen musikanalytischen Dünkel anbringen, sondern stattdessen die detailverliebte Machart und das Grund auf sympathische Konzept („as D.I.Y.

as D.I.Y. gets“) des Samplers würdigen möchte.