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V.A.

Moving Away From The Pulsebeat – Post-Punk Britain 1977-1981

Die musikologischen Begriffsbubbles sind oft unklar, je nachdem wer sie vor welchem Hintergrund definiert. Wo hörte Punk auf, wer sprach ab wann von Post-Punk, was tun mit New Wave, Goth und New Romantic? Die Begriffskreise überschneiden sich, die Akteure selbst sahen und sehen das anders als jene, die damals drüber schrieben, und die, die heute drüber schreiben. Im Zweifelsfall liegt die andere Seite immer völlig falsch. Mit der 5 CDs und 105 Bands/Songs umfassenden Box „Moving Away From The Pulsebeat – Post-Punk Britain 1977-1981“ kann man versuchen, das Thema einzukreisen, und als Spätgeborene:r mit einer exquisiten Auswahl an Bands das Urteilsvermögen in Sachen Post-Punk schärfen. Auffällig ist, dass hier nicht die sattsam bekannten Quasi-Hits durchgenudelt werden, sondern eher zu Tracks gegriffen wurde, die einem nicht ein Algorithmus ins Gesicht spuckt. Das musikalische Terrain decken hier unter anderem diese Bands ab: THE SOFT BOYS, ULTRAVOX, METAL URBAIN, SWELL MAPS, BUZZCOCKS, GANG OF FOUR, XTC, PENETRATION, SPIZZOIL, STIFF LITTLE FINGERS, THE POP GROUP, THE RAINCOATS, JOY DIVISION, NEW ORDER, Toyah, THE REVILLOS, THE SLITS, Lene Lovich, THE HUMAN LEAGUE, KILLING JOKE, PiL, SCRITTI POLITTI, THE PSYCHEDELIC FURS, ECHO & THE BUNNYMEN, THE JAM, THROBBING GRISTLE, THEATRE OF HATE, SISTERS OF MERCY, SKI PATROL, VIRGIN PRUNES, THE CLASH, THE BIRTHDAY PARTY, JOSEF K, SAD LOVERS AND GIANTS, THE MEMBRANES und viele andere. Zur Vertiefung liegt der von John Reed kompilierten CD-Box ein dickes Booklet bei, in dem sich Mark Paytress um eine Begriffsklärung bemüht und im weiteren zu jedem Song erläuternde Worte zu finden sind. Exzellent gemacht, aber das Problem ist wohl, dass jene, die qua Alter am meisten von dieser Nachhilfestunde profitieren könnten, eher nicht mehr zu CDs greifen.