RANTANPLAN

Köpfer

Die Ska-Punk-Welle ist längst nach Europa geschwappt, bei etwas genauerem überlegen würde mir sicher ein Dutzend hiesiger Bands einfallen, die sich an BOSSTONES und OP IVY versuchen – und dann sind da RANTANPLAN aus HH, die schon vor drei Jahren auf diesem Feld debütierten und alle anderen Ska-und-Bläser-und-Punk-Kapellen hierzulande auf ihre Plätze verweisen. Hier wird, und das ist das angenehme auch am zweiten Album der Lucke Luke-Fans aus dem Norden, nicht einfach nur (was heute leiderleider schlechter Standard ist) schlapp-melodischer Punk mit billigen Skabeats verquirlt, sondern es treffen sehr schön arrangierte Bläsersätze (Trompete und Posaune) auf bissige Punkgitarren und wuchtiges Drumming – das hat Groove und Wucht. Auch diesmal gibt’s wieder rein deutsche Texte, mal stakkatohaft rausgeschleudert, mal eher gesungen. Das kommt ausgesprochen gut, und inhaltlich sind die Songs mit der gewohnten Mischung aus Persönlichem und Politischem ebenfalls eine Klasse für sich. Musik für Bein und Hirn zugleich ist das, produziert von Christian Mevs im Soundgarden-Studio. Und die Coverversion von Funny van Dannens „Unbekanntes Pferd“ ist auch ’ne sehr schöne Sache. Aber am besten kommen RANTANPLAN sowieso live, also Ausschau halten, die Burschen sind ständig auf Tour.