Foto

V.A.

New Guitars In Town – Power Pop 1978-1982

Die Drehzahlen der britischen Popkulturmaschine seit den Sechzigern waren und sind für Kontinentaleuropäer immer schon schwer zu begreifen. Schaffte es der Trend mit seinen Bands über den Ärmelkanal, war er in UK meist schon fast wieder vorbei. Was da alles parallel lief, was wie begrifflich zu unterscheiden war – schwer verständlich und kaum zu fassen, wie so oft bei Jugendkulturen. Und was war und ist nun Punk, Post-Punk, Pop-Punk, Powerpop, Pubrock, Glam? Grundsätzlich geht Powerpop als Begriff auf THE BEATLES, THE WHO, THE BYRDS und Co. zurück, aber dann wurden Ende der Siebziger in den USA Bands wie CHEAP TRICK, THE KNACK und THE ROMANTICS darunter subsummiert, und wenn man das ganze Phänomen nur auf einen Songs zuspitzen will, dann ist es „My Sharona“ von THE KNACK von 1979. Cherry Red hat nun für „New Guitars In Town – Power Pop 1978-1982“ 75 Songs von Bands zusammengestellt, die man sicher auch in anderen Genres unterbringen könnte, deren musikalischer Output aber eben auch einige zuckrige, auf den Punkt gebrachte und höchst melodiöse Klopper umfasste, die von den selbsterklärten Doktoren der Musikologie gegebenenfalls als Powerpop durchgewinkt werden. Dabei wurde nicht nur das vordergründigste Material verwendet, sondern auch ein paar Obskuritäten. Mit dabei sind unter anderem BOOMTOWN RATS, Elvis Costello, BUZZCOCKS, Wreckless Eric, NEON HEARTS, EDDIE & THE HOT RODS, THE JAM, THE CARPETTES, THE BOYS, 999, STIFF LITTLE FINGERS, THE VAPORS und zig andere. Wie immer bei diesen Cherry Red-Compilations ist das Ganze ein höchst interessante Nachhilfestunde (genauer: vier Stunden), und im Booklet gibt es knappe Infos zu allen Bands.