V.A.

Saints And Sinners

Sampler-Nachschlag für alle, die gerne musikalisch sündigen. Im Detail kann der geneigte Hörer das in 21 Gängen, und als grobe musikalische Richtung sollten Punk’n’Roll, Country und Billy in seinen verschiedenen Varianten sowie alles, was da irgendwie dazwischen passt, auf dem persönlichen Speiseplan stehen.

Das Duisburger Label hat in der Vergangenheit schon etliche feine Scheiben unters Volk gebracht, scheint dies auch in naher und ferner Zukunft zu tun. Bester Beweis: STRAWBERRY BLONDES, die mit „Revolution radio“ einen vorzüglichen Label- und Samplereinstand geben.

Das ist bester RANCID-sound-and-look-alike-Punkrock mit näselndem Gesang, coolen Riffs und mehrstimmigen Mitgrölrefrains. Rockt und unbedingt vormerken, die Briten. Neben diesen tummeln sich unter andere HYBRID CHILDREN, THE SPOOK, RUMBLE CLUB, THE SEWER RATS und Sarah Blackwood auf der sündigen Speisekarte.

Weniger bekannt hingegen dürften die tschechischen PIPES AND PINTS sein, die auf alte DROPKICK MURPHYS machen und mit dem schmissigen „City by the sea“ Dudelsack und Punkriffs lautstark vereinen.

„Psycho’s mind“ von OUT OF LUCK macht Lust auf deren neues Album und dürfte allen zusagen, die auf klassischen Psychobilly Marke METEORS und Co. stehen. THE CLERKS fallen mit poppigem, swingesken Ska hingegen etwas aus der Rolle, verdienen aber mehr als ein flüchtiges Ohr.

Noch mehr fallen PINKSPOTS & DER HUTKLUB („Ein wunderschöner Tag“) aus dem rockigen Rahmen, denn das ist nette Barmusik mit viel Soul und 20er-Jahre-Theatralik. Die RÄMOUNS machen den Strand mit „Surfin’ safari“ unsicher und gefallen mit BEACH BOYS-meet-RAMONES-Sound.

Zur Aufmachung kann ich nichts berichten, vermute aber, dass es keine großen Highlights geben wird, denn Nice Price hat seine Grenzen. Reiht sich ein in die Sampler-Tradition des Labels und eignet sich bestens für musikalische Entdeckungsfahrten im eigenen Pkw.