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V.A.

Artifact: The Dawn Of Creation Records 1983-85

CD
Cherry Red

Alan McGee, Jahrgang 1960, gründete 1978 im heimischen Glasgow zusammen mit Bobby Gillespie (später PRIMAL SCREAM) die kurzlebige Punkband THE DRAINS und ging dann nach London, gründete erst THE LAUGHING APPLE und dann BIFF BANG POW!.

Zeitgleich zu Gründung letzterer rief er zusammen mit Dick Green und Joe Foster Creation Records ins Leben, das schnell zu einem der wichtigsten britischen Indielabels wurde, bis 1992 die Hälfte an Sony Music verkauft wurde, da das Label fast bankrott war, nachdem es eine zweijährige Studio-Eskapade von MY BLOODY VALENTINE finanziert hatte.

Mit dem Signing von OASIS 1993 war das Label dann saniert, wurde von Sony aber Ende 1999 eingestellt – McGhee gründete mit Poptones kurzerhand ein neues Label und brachte THE HIVES groß raus, verlor aber 2007 den Spaß an seinem neuen Spielzeug.

Bis heute ist er als Manager und in zig verschiedenen Funktionen der Musikwelt erhalten geblieben. Via Cherry Red Records ist nun diese 5-CD-Box im Taschenbuchformat erschienen, welche die prägenden Frühphase des Labels ausführlich dokumentiert und aus fünf Teilen besteht.

Auf Disc 1 und 2 („Singles“) finden sich Singletracks (unter anderem von THE LEGEND, THE REVOLTING PAINT DREAM, BIFF BANG POW!, THE PASTELS, X-MEN, THE JASMINE MINKS, THE LOFT, THE JESUS AND MARY CHAIN, THE BODINES, PRIMAL SCREAM, MEAT WHIPLASH, THE MOODISTS, THE WEATHER PROPHETS), auf Disc 3 „Rarities & Album Tracks“ von THE LAUGHING APPLE, THE MEMBRANES, THE JESUS AND MARY CHAIN, THE THREE JOHNS, ALTERNATIVE TV, TELEVISION PERSONALITIES und THE MEKONS, auf Disc 4 Demos etwa von THE JASMINE MINKS, MEAT WHIPLASH, THE MOODISTS und BIFF BANG POW!, und auf Disc 5 schließlich BBC-Sessions unter anderem von THE X-MEN, THE LOFT und THE BODINES.

Einen umfassenderen Überblick über die spannenden Gründungsjahre des so wichtigen Labels findet man nirgends, bis auf zwei der damaligen Bands, die aus lizenzrechtlichen Gründen nicht inkludiert werden konnten, ist die Zusammenstellung komplett und stellt dar, dass McGee und seine beiden Mitstreiter damals danach strebten, der britischen Undergroundszene eine neue Richtung zu geben, weg vom eingefahrenen Punk und Goth, hin zu noisigeren, komplexeren Klängen, die heute beinahe schon fremdartig klingen – MEMBRANES, BIFF BANG POW! oder THE PASTELS waren damals einfach neu und andersartig und passten nicht zu eingefahrenen Hörgewohnheiten.

Sehr schön gemacht ist das begleitende Buch mit Linernotes von Neil Taylor, in dem es reichlich Fotos und Abbildungen gibt sowie kurze Texte zu den Bands.

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© by Ox-Fanzine / Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Joachim Hiller

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