V.A.

Rave On Buddy Holly

Tribute-Sampler sind ja immer eine heikle Angelegenheit. Oftmals sammelt sich viel talentloses Kroppzeug, um ehrfürchtig einem „Helden“ eine Reverenz zu erweisen. Das ganze Projekt versinkt dann üblicherweise in der Ideenlosigkeit der Interpreten.

Anders sieht es erfreulicherweise bei dem Sampler zu Buddy Hollys 75. Geburtstag aus. Die Bandbreite der Künstler ist enorm groß, die Stilvielfalt riesig, der kreative Output ist (für eine Cover-Platte) enorm hoch.

Lieder stinkt der Fisch, wie so oft, vom Kopf her, und die größten Namen erweisen sich auch als die grauseligsten Interpreten. Der einzige Totalausfall ist gottlob das absolut unhörbare „It’s so easy“, mit dem ein gewisser Paul McCartney vermutlich eine der schlechtesten Aufnahmen seiner Karriere hinlegt.

Interessanter sind etwa FLORENCE & THE MACHINE, die „Not fade away“ mit Industrial-Bayou-Flair ausstatten, STROKES-Sänger Julian Casablancas „Rave on“, das stark an Alan Vegas’ Noise-a-Billy erinnert, und der umwerfende Elektro-Rock’n’Roll eines Ce Lo Green bei „Baby you’re so square“.

Der muffelige Lou Reed kläfft eine Dame namens „Peggy Sue“ an, Fiona Apple und Jon Brion schmachten sich bei „Everyday“ an, die DETROIT COBRAS haben den richtigen „Heartbeat“, und selbst ein Proll-Rocker wie Kid Rock lässt „Well ...

Alright“ alright klingen. Ein interessanter Sampler mit deutlich mehr Licht als Schatten, der Buddys gnadenlos gutes, zeitloses Songwriting in Ehren hält, gerade weil hier niemand vor Ehrfurcht erstarrt.