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V.A.

The Sun Shines Here – The Roots Of Indie Pop (1980-1984)

CD
Cherry Red

Während es gefühlt etwa 18 Sampler über die Garage-Szene im Nord-Oklahoma des Frühjahrs 1967 gibt, ist die gloriose Ursprungs- und Blütezeit des Britischen Indiepop bislang ein kläglich ausgeleuchtetes Genre. Neben den (erweiterten) Neuauflagen der C86-C88-Kassetten ist da bislang wenig bei rumgekommen. Einen Anfang machte vor einigen Jahren Cherry Red mit der üppigen Box „Scared To Get Happy“, die nun mit „The Sun Shines Here“ (ebenso ein Songtitel von den Newcastler HURRAH) ein 3CD-„Prequel“ erhalten hat. Ein sinniger Move beim Sequencing des Samplers war es, CD 3 mit dem Paukenschlag „Upside down“ von THE JESUS AND MARY CHAIN enden zu lassen. Von da ab war die Indiepop-Welt eine andere, und die vorherigen Tracks mussten zwangsläufig zu einer solchen Eruption führen. Die Reise, die „Sun Shines“ antritt, beginnt mit eher kargen Post-Punk-Songs, schroffen Nummern, DIY-Produktionen von Bands wie WAH HEAT!, SCARS, DISCO ZOMBIES und IT’S IMMATERIAL prägen den ersten Teil. Dazwischen dann JOSEF K., die JAZZATEERS und die BLUEBELLS (alle aus dem Postcard-Kosmos). Auch AZTEC CAMERA sind mit dem folkigen VAN HALEN-Cover „Jump“ (bereits bei Warner veröffentlicht) mit an Bord, was die Frage aufwirft, warum es um alles in der Welt ORANGE JUICE, neben den ebenfalls nicht vertretenden THE SMITHS, die einflussreichsten Wegbereiter von Achtziger-Indiepop, nicht auf dem Sampler sind. Songs von Jowe Head, MONOCHROME SET, den WILD SWANS oder ALTERED IMAGES stehen in einer Reihe mit zukünftigen Konsensradio-Stars (EVERYTHING BUT THE GIRL, PULP, PREFAB SPROUT), dazwischen dann wieder Nobodies wie Alan McGees erste Band LAUGHING APPLES oder die FARMER’S BOYS. Auf dem dritten Teil geht die Reise dann eher Richtung Janglepop, Titelgeber HURRAH, BIFF BANG POW!, die BRILLIANT CORNERS oder Peter Astors LOFT sorgen für einen eher harmonischen Ausklang und läuten das Phänomen ein, das als „Anorak-Pop“ in die Annalen eingehen sollte. Ein beachtlicher Weg ist hier jedenfalls zurückgelegt worden, erstaunlich, wie eine Szene in nur vier Jahren ihr Gesicht veränderte.

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© by Ox-Fanzine / Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Gereon Helmer

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