LIFE AFTER LIFE

Just Trip

Dass Jello Biafra ein Faible für abseitige Musik hat, wissen wir spätestens seit seinem Beitrag zu „Incredibly Strange Music“, und über die Releases seines Labels kann man alles sagen, nur nicht, dass sie langweilig seien. LIFE AFTER LIFE, schon als 7“-Artists auf AT aufgetaucht, haben jetzt mit einem Longplayer zugeschlagen, der einfach nur unglaublich ist. Man nehme Pogues-ähnliche Folk-Klänge, fetten Seventies-Rock, wirren Ostrock à la Rasende Leichenbeschauer, die obligatorische Prise Punk/Hardcore und diverse Zutaten unerklärbarer Herkunft – fertig ist ein Album aus einer anderen Welt. Platten wie diese sind es, die mir die Freude an der Musik bewahren und für mindestens 150 uninspirierte, langweilige Melodic-Punk- oder wegen mir auch NYHC-Scheiben entschädigen, denn sie zeigen, dass Musikmachen eigentlich ja was mit Kreativität und Individualität zu tun hat und rein gar nichts mit plumpem Kopistentum. Interessant ist an LIFE AFTER LIFE vielleicht noch die Tatsache, dass die Band zwar in San Francisco ansässig ist, aber zwei der Musiker aus der einstigen Tschechoslowakei stammen und dort wegen unlizenzierten Musizierens im Knast saßen.