V.A.

Pacific Breeze: Japanese City Pop, AOR & Boogie 1976-1986

Das in Seattle ansässige Label Light In The Attic hatte sich in letzter Zeit verstärkt um die Aufarbeitung japanischer Popkultur verdient gemacht, wie durch die Rereleases einiger Haruomi Hosono-Platten, der später Mitglied von YELLOW MAGIC ORCHESTRA war, den KRAFTWERK Japans, oder der Compilation „Even A Tree Can Shed Tears: Japanese Folk & Rock 1969-1973“, die sich der Folk-Szene im Land der aufgehenden Sonne annahm.

Ein ähnlich skurriles Unterfangen ist jetzt „Pacific Breeze: Japanese City Pop, AOR & Boogie 1976-1986“, versehen mit einem Cover des Illustrators Hiroshi Nagai, der schon seit den Siebzigern japanische Popmusik-Veröffentlichungen mit seinen an Laguna Beach-Optik angelehnten Covermotiven versah.

So sonnendurchflutet wie Hiroshi Nagais Artwork ist auch die Musik von „Pacific Breeze“, die mit 16 Stücken einen schönen Überblick präsentiert, wie die japanische Popmusik in den Siebzigern und Achtzigern beschaffen beziehungsweise wie abwechslungsreich und innovativ diese war, zwischen Jazz-Funk, R&B und New Wave – die Vorbilder dafür heißen unter anderem EARTH, WIND & FIRE, KOOL & THE GANG oder Herbie Hancock.

Neben Musikern, von denen man noch nie gehört hat, ist auch hier Haruomi Hosono vertreten, ebenso wie sein YMO-Kollege Yukihiro Takahashi. Selbst wenn die Musik des Samplers eher nicht zu den ansonsten präferierten Musikgattungen gehören sollte, macht dieser als „City Pop“ bezeichnete J-Pop-Boogie-Jazz-Funk schon alleine wegen seines skurrilen japanischen Charmes viel Spaß.