V.A.

The World Is Shaking – Cubanismo From The Congo, 1954-55

Nicht nur nach Gold und Diamanten wird gegraben, es ist doch viel aufschlussreicher und schöner, einen Teil der jüngeren Musikgeschichte Afrikas aufzubereiten. Hier finden wir dank Honest Jons Records eine Vielzahl von Beispielen, wie sich einerseits der Kampf gegen den Kolonialismus und um die Freiheit sowie Unabhängigkeit und andererseits die Einflüsse aus den USA und Europa, vornehmlich Jazz, aber auch Balladen und andere Songs, in der Musik des Kongos in den Jahren 1954 bis ’55 widerspiegelte.

Afro-kubanische Rhythmen treffen hier auf Louis Armstrong-Adaptionen, lateinamerikanische Percussion trifft auf afrikanische Improvisation. Die Interpreten sind hier nur Spezialisten bekannt – man ahnt aber manchmal die Einflüsse wie bei Andre Denis’ „Cherie n’aluli yo“ oder Adikwa Depala (der gleich fünf mal vertreten ist) mit „Matete Paris“, selbst wenn der Kongo belgisch war.

Südamerikas „Peanut vendor“ – auf Latin-Spanisch „Mani“ wird bei ihm zum „Moni“ – sprachliche Randnotizen eines Albums, das vor allem Spaß macht und extrem gute Tanzlaune bereitet – logischerweise in einem Retro-Sound, der bei aller Sorgfalt in Zeiten fetter Digitalsysteme herrlich antiquiert und doch so zeitlos klingt.

Eine Entdeckung!