V.A.

Stuttgart brennt vor Langeweile

Begleitend zum in Kürze erscheinenden Buch „Als der Punk nach Stuttgart kam“ (demnächst mehr dazu in diesem Medium) gibt es einen Sampler, der als Doppel-LP, Doppel-LP + limitierte 7“ und als CD erscheint und damit den Soundtrack zu dem abliefert, um was es im Buch geht.

Punk im weitesten Sinne aus dem Großraum Stuttgart von 1977 bis 1983. Der Großraum oder auch „Spätzlebelt“ zieht sich von Winnenden über Esslingen, Waiblingen über den Kessel bis Reutlingen und Tübingen, so wie Stuttgart auch bis heute verstanden werden sollte.

Neben einigen bekannten Namen wie CHAOS Z, K.G.B., ÄTZER 81, NAME, TRIEBTÄTER und NORMAHL gibt es einige Bands und Aufnahmen, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe, dabei lebe ich seit meinem dritten Lebensjahr im Einzugsgebiet und bin bei so etwas eigentlich schwer zu beeindrucken.

Was Barney und Simon hier allerdings ausgegraben und liebevoll restauriert haben, verdient Anerkennung. Dagegen stinken einige andere Städtesampler locker ab. Von der Vielfalt her ist diese randvolle Doppel-LP am ehesten noch mit dem legendären „Mannheim lacht“-Sampler zu vergleichen, nur dass hier die Aufnahmen hier größtenteils sehr gut klingen, weil man sich bei der Auswahl locker auf die besten Sachen beschränken konnte, ein paar Ausnahmen gibt es, allerdings klingt es nirgends „gerade noch so“.

Kommt im Klappcover mit Innersleeves und Infos zu allen Bands. Ein würdiger Begleiter zur Lektüre und natürlich nur vollständig mit der limitierten 7“, die den findigen Fundraisinghelfern vorbehalten war.

Der Erste, der übrigens beim Buch das Wort „Schwaben-Teipel“ in den Mund nimmt, bekommt von mir eigenhändig eine aufs Maul.