V.A.

Skannibal Party 11

Wer einen Blick in das Booklet wirft, entdeckt eine Abbildung aller bisherigen Artworks der sich klar antirassistisch positionierenden Ska-Sampler-Reihe. Das Grundmotiv ist immer das gleiche: Ein paar Nazis werden eingemacht, fein, von Menschen, die wohl „authentische Schwarze“ darstellen sollen, wofür sich der Künstler dann aber ganz ungeniert rassistischer Bildsprache bedient.

Den perfekten Soundtrack zu solchen Paradebeispielen für „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“ liefern RAMAZURI aus Österreich, die in ihrem Samplerbeitrag spekulieren, ob dem Rassisten zu einer Existenz als liebenswerter Mensch einfach die Hoden fehlen.

Was der Sampler ansonsten aber nicht verfehlt, ist einen guten Überblick über die internationale Ska-Szene zu geben, die tatsächlich mehr junge Talente zu bieten hat, als ich vermutet hätte.

Da fällt einem dann doch wieder ein, was für eine Berechtigung Reihen wie diese haben, gegenüber dem aufmerksamkeitsarmen „Fastfood“-Konsum von YouTube-Videos und mp3-Dateien. Nur wäre es eben schön, wenn sich dann im Gesamtkonzept auch etwas mehr politische und soziale Erfahrung ausdrücken würde.