Foto

V.A.

Musik Music Musique 2.0: The Rise Of Synth Pop

Im Herbst 2020 erschien via Cherry Red mit „Musik Music Musique – 1980 The Dawn Of Synth Pop“ Teil 1 dieser Reihe, die nun mit „The Rise Of Synth Pop“ fortgesetzt wird und zeitlich anschließt. Wurde in Teil 1 skizziert, wo die Wurzeln der sehr diversen Bands lagen (SUICIDE, Krautrock, Spacerock ...), wird die Zeitleiste hier ein Jahr weiter geschoben, nach 1981. Da hatte sich eine Menge getan, Punk rückte noch weiter in den Hintergrund, man hatte das Gefühl, als könnte es Musiker:innen, die zuletzt dort ihre Erfüllung gefunden hatten, nicht schnell genug gehen mit der Abwendung hin zu immer poppigeren, eingängigeren Sounds. Wobei diese Formulierung eigentlich zu negativ und framend ist: Es war die pure Lust am Entdecken und Ausprobieren, die etwa HEAVEN 17, SOFT CELL, DEVO, A FLOCK OF SEAGULLS, TOYAH, DURAN DURAN oder ORCHESTRAL MANOEUVRES IN THE DARK – um nur einige von CD1 zu nennen – antrieb, wobei durchaus auch seitens der Labels hier neue Möglichkeiten gesehen wurden. Auf CD2 finden sich etwa Hazel O’Connor, Kim Wilde, TEARS FOR FEARS, VISAGE, SPANDAU BALLET und JAPAN, auf CD3 CHRIS & COSEY, SCHLEIMER K, YELLO, John Foxx, B-MOVIE, ULTRAVOX, FACTION und EYELESS IN GAZA, und für all das braucht es schon eine große Klammer. Die Kompilateure schaffen es aber, die rote Linie aufzuzeigen, die diese bunte Mischung von 51 Bands und Künstler:innen verbindet. Eine musikgeschichtlich spannende Zeit – hier ist vielfach noch die Neugier zu erkennen, teilweise fies wurde es erst ein, zwei, drei Jahre später, als die Marketingfuzzies übernommen und teilweise musikalische wie optische Katastrophen bei einem Teil der auch hier Dokumentierten zu verantworten hatten. Kommt mit dickem Booklet mit Vorwort von Mat Smith sowie kurzen Texten zu allen musikalischen Beiträgen.