V.A.

Max’s Kansas City: 1976 & Beyond

Max’s Kansas City in New York, 213 Park Avenue South, wurde 1965 als Restaurant und Musikclub eröffnet. Bald schon wurde es zum Treffpunkt von (bildenden) Künstlern der New York School, aber auch Schriftsteller und Musiker gesellten sich dazu.

Andy Warhol und seine Entourage hingen dort rum, VELVET UNDERGROUND spielten da, die STOOGES, die Glamrock-Szene inklusive der NEW YORK DOLLS fühlte sich hier wohl, doch 1974 war der Laden irgendwie „durch“, nicht mehr hip, die Musikszene wandelte sich, man schloss.

1975 die Neueröffnung, und mit Booker Peter Crowley, der auch schon fürs CBGB’s gearbeitet hatte, wurde nichts aus den Disco-Plänen (jene Seuche grassierte damals), stattdessen spielten vermehrt Bands aus jener neuen Punk-Szene im Max’s: WAYNY COUNTY & THE ELECTRIC CHAIRS, SUICIDE, PATTI SMITH GROUP, NEW YORK DOLLS, HEARTBREAKERS, THE CRAMPS, THE DICTATORS, THE FLESHTONES und so weiter.

Das Max’s bildete zusammen mit dem CBGB’s quasi das Underground-Duopol von New York City. Bis 1981 ging das gut, dann schloss der Club für immer, am Abschlussabend spielten die BAD BRAINS mit den BEASTY BOYS als Vorband.

1976 stellte Booker Crowley die LP-Compilation „1976 Max’s Kansas City“ zusammen, um den Club bekannter zu machen, mit WAYNE COUNTY AND THE BACK STREET BOYS, THE FAST, PERE UBU, JOHN COLLINS BAND, SUICIDE und noch zwei, drei mehr.

Gar nicht mal so sensationell aus heutiger Sicht, aber mit „Max’s Kansas City 1976“ von Wayne County und Band ist die „Club-Hymne“ enthalten, „Final solution“ von PERE UBU ist ein Hammer, ebenso „Rocket U.S.A.“ von SUICIDE.

Die im Original zehn Songs hat Crowley nun auf insgesamt vierzig aufgestockt, all jene dazugeholt, die damals zum Max’s-Universum zählten, bekannte wie unbekanntere: Iggy Pop, NEW YORK DOLLS, TERRORISTS, Johnny Thunders, Sid Vicious (und THE IDOLS), THE OFFS, THE STILETTOS ...

Spannend sind weniger die großen Namen als die unbekannteren Bands, und wer immer eintauchen will in eine Zeit, die für Punk so wichtig war, kann das hier vorzüglich tun, und dazu auch noch Crowleys umfangreiche Linernotes lesen.

Das dicke Booklet zur Doppel-CD (Doppel-LP gibt es auch, mit „nur“ 25 Tracks) ist vorbildlich gemacht, Text und Foto zu jeder Band, exakte Angaben zum Line-up.