V.A.

Living Bridge

Eine Doppel-CD, die den Start von Rare Book Room aus Brooklyn, New York als Label begleitet, seit Mitte der 90er eigentlich bekannt als Studio von Nicolas Vernhes. Insgesamt 25 neue und unveröffentlichte Stücke von Künstlern, die alle bei Vernhes aufgenommen haben, darunter BLACK DICE, Tara Jane O’Neil, SILVER JEWS (der einzige Song, der schon mal zuvor erschienen ist, allerdings nur auf einer 7“), TK Webb, DEERHUNTER, FISCHERSPOONER oder ENON, um mal die bekannteren zu nennen.

Eine insgesamt recht homogene Angelegenheit, trotz der doch sehr unterschiedlichen beteiligten Musiker, auch bedingt durch das subtile Ineinandermischen der Songs durch spezielle Intros und Outros.

„Living Bridge“ repräsentiert dabei eine stilistisch eher experimentelle Seite von Indierock mit dezent verarbeiteten Elektronik-Einflüssen, eine Compilation, die man im ersten Moment sogar für das Werk einer einzigen, übermäßig vielseitigen Band halten könnte, selbst wenn man völlig gegensätzliche Songs wie die von BLACK DICE und Tara Jane O’Neil im direkten Anschluss hört.

Das bedingt wohl die insgesamt ruhige, überwiegend melancholische Stimmung der Platte, bei der sich fast alles im Midtempo-Bereich abspielt. Sind die meisten Compilations ein Fall für die Kategorie „Kraut und Rüben“ hat Vernhes hier fast ein kleines ästhetisches Gesamtkunstwerk mit durchgängig sehr schöner Musik geschaffen, und das kann man wirklich nur über die wenigsten Platten dieser Art sagen.