V.A.

Got No Chains – The Songs Of The Walkabouts

Als die WALKABOUTS Ende der 80er Jahre bei Sub Pop unter Vertrag genommen wurden, waren sie als None-Grunge-Band ironischerweise echte Exoten auf dem Label aus Seattle. Einige Jährchen später gibt es sie immer noch und der Grund dafür könnte sein, dass sie von Anfang an einen gut wiedererkennbaren, zeitlosen Sound besessen haben, mehr traditioneller Country-Rock und Folk mit Neil Young-Anklängen als angesagter Alternative-Rock.

Schlechte Platten haben sie nie aufgenommen, selbst bei Virgin konnten sie ihre Würde behalten, und auch in ihren Soloprojekten haben die beiden Eckpfeiler der Band – Carla Torgerson und Chris Eckman – immer spannende Musik produziert.

Insofern wurde so eine Tribute-Platte auch langsam mal Zeit, wobei man die Musik der WALKABOUTS nur schlecht besser machen kann. Und so bleibt „Got No Chains“ trotz einiger großer Namen wie Chris Cacavas, Hugo Race, Walter Salas-Humara, Jon Langford, Steve Wynn oder THE MINUS 5 eine etwas blasse Angelegenheit.

Entweder suchen die beteiligten und mit den WALKABOUTS teilweise auch befreundeten Musiker ihr Heil im Experiment – Cacavas und Salas-Humara können in dieser Hinsicht durchaus begeistern, während Wynn überraschenderweise fürchterlich baden geht – oder sie beschränken sich auf eine originalgetreue Kopie und sind dementsprechend langweilig.

Race klingt einfach wie Race und das ist auch gut so, und ausgerechnet die Luschenband LOCAS IN LOVE bringt mit „The light will stay on“ die emotionale Tiefe des WALKABOUTS-Songwritings wundervoll auf den Punkt.

Kein zwingender Release, da greift man doch lieber zu den Originalen, die es auf einer zweiten CD auch noch dazu gibt, aber wer sich ernsthaft für die WALKABOUTS interessiert, dürfte selbige natürlich längst im Schrank stehen haben.