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Further Perspectives & Distortions: An Encyclopedia Of British Experimental And Avant-Garde Music 1976-1984

CD
Cherry Red

Im Vergleich zu „Dreams To Fill The Vacuum“ ist „Further Perspectives & Distortions“ ganz schön schäbig aufgemacht: eine Pappbox, darin drei CDs in jeweils einer Stecktasche mit Tracklist darauf, dazu – immerhin – ein Booklet, in dem sich ein Essay von Mark Paytress findet (Mojo, The Guardian).

Zusammengestellt wurden die knapp sechzig Songs, die (absichtlich!) alphabetisch sortiert sind, von dem Team hinter der „Close To The Noise Floor“-Serie. Die Compilation greift den Titel einer Zusammenstellung auf, die Cherry Red 1981 unter dem Titel „Perspectives And Distortion“ veröffentlicht hatte – eine Compilation, wie es im Booklet erklärend heißt, die damals verstörte durch die Kontextualisierung von angeblich Unvereinbarem: hier (Post-)Punk, dort experimenteller Prog, Spoken Word, Ambient.

Robert Fripp stieß damals auf Mark Perry, Kevin Coyne auf VIRGIN PRUNES. Diesen Clash der Kulturen setzen die Kompilateure hier fort in ihrem Bemühen, eine „Encyclopedia Of British Experimental And Avant-Garde Music 1976-1984“ zu schaffen, die eine Klammer bilden soll um Unzusammenklammerbares.

ALTERNATIVE TV und POP GROUP, SOFT MACHINE und NOCTURNAL EMISSIONS, NURSE WITH WOUND und THROBBING GRISTLE, BLANCMANGE und CLOCK DVA, EYELESS IN GAZA und Martin Hannett, Robert Wyatt und Robert Fripp, WIRE-Leute und Fred Frith stoßen hier aufeinander, und das Ergebnis ist erhellend wie verstörend, denn als ich in den Achtzigern bisweilen auf „solche“ Musik wie NOCTURNAL EMISSIONS stieß, war ich wirklich ratlos: Irgendwo bestand da ein Punk-Zusammenhang, nur wo, und wie? Durch eine Compilation wie diese wird der Kontext etwas klarer, nur sollte auch klar sein, dass der Großteil der Menschen hierfür kein Verständnis mitbringen wird: „Das soll Musik sein? Das sind doch nur Geräusche“ – um es mal ganz platt zu sagen.

Aber wie heißt es? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ...

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© by Ox-Fanzine / Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Joachim Hiller

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