V.A.

Eye For An Eye - The New Breed Of Hardcore & Metal DVD

Das war auch nur eine Frage der Zeit, bis diese Sammlung an abgefeierten Metalcore-Kapellen ihre Videoclips zur Massenausschlachtung bereit stellt. Vertreten sind sie alle, die ganz großen wie KILLSWITCH ENGAGE, HEAVEN SHALL BURN, MOST PRECIOUS BLOOD, UNEARTH, SHADOWS FALL, THROWDOWN, EIGHTEEN VISIONS, BLEEDING THROUGH und wie sie sonst alle heißen mögen.

Praktisch keine Band, die nicht entweder auf Heavy-Rotation in einschlägigen Musiksendungen schon mal gezeigt wurde oder sonst wie gehypet wird. Eigentlich eine ganz nette Zusammenstellung zu, taschengeldfreundlichen Preis.

Vor allem in dieser geballten Form (alles in allem 27 Clips) fällt noch deutlicher auf, wie sehr sich doch die einzelnen Bands untereinander ähnlich sind, und das nicht nur musikalisch. Was früher Nu-Metal war, ist nun zu Metalcore geworden.

Die Marken und das Outfit werden einem vorgezeigt, auch wie man sich zu bewegen hat oder seine Gefühle zum Ausdruck bringen muss, um trotzdem noch als tough zu gelten. Richtig "Hardcore" sind die wenigstens Bands einzig und allein nur vom Outfit her, der Rest mutiert immer mehr zu langhaarigen Gruftie-Look-a-likes.

Die Videos an sich können unterschiedlicher kaum sein: gemeint ist eher die Qualität! Meistens wird die Band performend in irgendeiner dunklen Lagerhalle gezeigt, so dass Clips wie der von FEAR MY THOUGHTS sehr schön ins Auge fallen, es geht also auch künstlerisch anspruchsvoll.

Passender hätte man diese sympathische Band kaum in Szene setzen können. Richtig "witzig" sind kaum welche, außer der von THE BLACK DAHLIA MURDER auf dem Friedhof oder SHADOWS FALL mit Kumpels grillend irgendwo im Freien.

Alles in allem wie gesagt für Zwischendurch, wenn eh nichts in der Glotze läuft, ganz nett. Aber bitte beim nächsten Mal an die Skip-Funktion denken. Nein, man kann keine Clips einfach wegskippen, sondern muß den Rotz durchlaufen lassen bis zum nächsten Titel.

Und diese Scheißwerbespots einer Modemarke und einer Tierliebhaberorganisation nicht einfach zwischendurch einem unterjubeln, is ja noch schlimmer als diese Jamba-Werbespots und wirkt nur noch mehr einem vorschreibend, was "Hardcore" anno 2005 bedeutet.

Und wo ich grad beim Meckern bin, ob das Interview mit Marc von MAD wirklich nötig war, wage ich mal ganz gehörig zu bezweifeln, vor allem, da die Bild- und Tonqualität doch mehr als unterste Schublade ist, und informativ ist es überhaupt nicht.