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V.A.

Destination Hong Kong – Dim Sum Rock’n’Roll Collection

Triggerwarnung! In den Linernotes selbst wird bereits eingeräumt, dass die aktuelle Bear Family-„Destination“-Compilation mit heutzutage vielfach als rassistisch empfundenen Stereotypen beladen ist. Das ist allerdings nicht das, was den Schwerpunkt der Kopplung ausmacht; es soll ja gerade genau darum gehen, das Vorhandensein von Klischees über die asiatische Kultur in der Rock’n’Roll-Ära zu beleuchten, was den Kurs von „Destination Desert“ mit seinem „Arabsploitation“-Rock im fernen Osten fortsetzt. Dabei geht der Sampler methodisch wie alle anderen Teile der Reihe vor. Raritäten und vergessene Hits gehen Hand in Hand, Reisebegleiter sind Webb Pierce und Jerry Lee Lewis (mit Hoagy Carmichaels „Hong Kong blues“), Moon Kim singt den „Oriental hop“, die DAZZlERS witzeln sich durch die Novelty-Nummer „Oo-clazy!“, die HIGHLIGHTS befinden das „Ah. So“, „Ling, ting, tong“ lautet das Statement der FIVE KEYS zur Völkerverständigung, während Bernie Turner und seine ARMORETTES „Ching ching wong“ schmettern. Und die INSTRUMENTALS schieben ein Instrumental namens „Chop suey rock“ hinterher. Hohe Kalauerquote, Witzeleien, viel Novelty und alles in bewährter Bear Family-Aufmachung mit Linernotes von Roland Heinrich und bestmöglichem Sound. Leider hat man sich an den allesamt ähnlich aufgebauten ungelenken Witzchen relativ schnell sattgehört, so dass der Nachhaltigkeitsfaktor des Samplers eher gering ausfällt.