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V.A.

Change The Beat – The Celluloid Records Story 1980-1987

2CD
Strut

So wie Bands kommen und gehen, so haben auch Labels ihre Hochzeiten und geraten dann (fast) völlig in Vergessenheit. Eines dieser Labels ist Celluloid Records, das der schon seit den Sechzigern im Musikgeschäft aktive (unter anderem als Manager von MAGMA) Franzose Jean Georgakarakos 1979 gründete und von 1981 bis 1988 von New York aus betrieb.

Einer seiner wichtigsten Partner war der legendäre Produzent Bill Laswell. Anfangs veröffentlichte Celluloid Bands und Musiker wie MÉTAL URBAIN, James Chance oder Alan Vega, man arbeitete phasenweise eng mit Ze Records zusammen, öffnete sich aber nach der Avantgarde-, No Wave- und (post)punkaffinen Frühphase ab 1982 dem damals sich gerade entwickelnden frühen HipHop und bald darauf auch dem, was man heute als „Weltmusik“ bezeichnet, etwa Fela Kuti, Toure Kunda oder Manu Dibango.

Laswell als Hausproduzent wandte sich ab Mitte der Achtziger aber anderen Projekten zu, die Geschäfte liefen irgendwann schlechter und Ende der Achtziger war das Label bankrott. Georgakarakos ging nach Paris zurück, blieb dort im Musikgeschäft aktiv – und seit 2010 ist Celluloid wieder aktiv.

Mit dieser Zusammenstellung, an deren Entstehung Georgakarakos beteiligt war, soll nun ein Überblick über das Schaffen des Labels gegeben werden, wobei Menschen mit Punk-Affinität eher weniger Spaß an dieser als Doppel-CD- und Doppel-LP veröffentlichten Compilation haben dürften, denn die Frühphase wird ausgeblendet, man konzentriert sich auf die HipHop-Phase (mit Ausnahmen wie SNAKEFINGER, SHOCKABILLY oder RICHARD HELL & THE VOIDOIDS).

Mit etwas Bereitschaft zu musikalischer Offenheit allerdings ist „Change The Beat“ eine spannende, interessante Expedition durch das musikalische Unterholz der Achtziger, hat die Compilation etwas von einer gut gemachten Reportage oder Dokumentation zu einem Thema, von dem man vorher nicht unbedingt dachte, dass es einen interessieren würde.

Wer es genauer wissen will: auf der Website celluloidrecords.net gibt es weitere Infos.

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© by Ox-Fanzine / Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Joachim Hiller

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