1. Reviews

V.A.

Bored Teenagers Vol. 5: 27 Great British Punk Originals ’77-’82

CD
Bin Liner/Detour

Seit fünf Folgen schon ist die „Bored Teenagers“-Compilationreihe aus dem Hause Bin Liner Records eine exzellente Weise, die Ursprünge des britischen Punkrocks abseits der wohlbekannten und auf zig Cheapo-Samplern verbratenen Bands und Songs zu ergründen.

Als Käufer hat man die Wahl zwischen einer auf 500 Stück limitierten LP mit 16 Tracks und der CD mit 27. Tja, manchmal sind Entscheidungen sehr schwer. Ich nehme die CD, da bekommt man einfach mehr Musik für sein Geld.

Vorschlag für die Zukunft: Nur noch Vinyl mit Bonus-CD machen. Los geht’s mit den grandiosen BLITZ und ihrer sehr coolen Sängerin Ruth Carr. Sängerin? Yep, das hier sind nicht die Gary Bushell-Oi!-BLITZ von 1980, sondern die 1978 gegründete Band gleichen Namens, die sich damit brüsten kann, mehr Auftritte als jede andere Punkband im legendären Roxy absolviert zu haben.

Eine Platte wurde aufgenommen, erschien aber nie, und dass Bassist Big George Webley darüber immer noch sauer ist, kann man seinen ausführlichen Linernotes im dicken Booklet entnehmen. Weiter geht’s mit drei Songs der VICARS, bei denen auch mal eine Frau namens Alf sang, die später mit YAZOO und dann als Alison Moyet zum Pop-Star wurde.

Weiter geht’s mit den RATS und den TARTS (Merke: Bandnamen müssen kurz sein!) sowie Pete Newnham bzw. seiner Band T.H.E. und den EGOS. Was es zu sagen gibt, steht in den Linernotes, und die sind der Art, dass man sich wirklich ein Stündchen Zeit nehmen muss, um sie zu lesen, während die CD läuft.

Sie schaffen es, zu vermitteln, in welcher Zeit und politischen Stimmung Punk damals in England explodierte, eine sehr interessante Nachhilfestunde, die mit den drei Songs der REZIZTERS (großartig: Das psychedelische „TV“!) und vieren der NEGATIVES ausklingt.

Letztere waren auch schon auf Vol. 2 dieser Reihe zu hören, aber natürlich mit anderen Songs. Mehr Info hierzu auch auf boredteenagers.co.uk.

WebseiteÜbersicht
© by Ox-Fanzine / Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Joachim Hiller

Links

News

Interviews

Reviews

Reviews