V.A.

A Tribute To Punk – Compiled By Lucha Amada

Ist das cool, oder ist das cool? Ein rappelvoller Sampler mit unüberhörbarer Mestizo-Ska-Dub-Reggae-Cumbia-Balkanbeat-Whatever-Breitseite, zusammengestellt vom Lucha Amada-Musikkollektiv, kann nur cool sein.

Allein die „Verpackung“, entweder als Doppel-CD im Buchformat oder 180-Gramm-Doppel-LP im Schuber, macht optisch und haptisch etwas her. Warum, wieso, weshalb Punk und wie der besondere Bezug zu den gewählten Titeln ist, lässt sich wunderbar über das 24-seitige Vollfarb-Booklet erfahren.

Lesen bildet. Und dann erst die musikalische Interpretation. So habt ihr eure liebsten Punkrock-Klassiker noch nicht gehört. Zumindest wenn man mit den obigen Genres nicht ernsthaft vertraut ist.

MANU CHAO goes Punkrock, oder besser andersherum. Also wer zollt hier wem Tribut? CHE SUDAKA intonieren „It’s not my place“ (RAMONES), DUBIOZA KOLEKTIV „I fought the law“ (CLASH), ARPIONI „Should i stay or should I go“ (CLASH), ALEKO LEM nehmen es mit Iggys „I wanna be your dog“ auf, TALCO huldigen live KORTATU („Zu atrapatu arte“), GUTS PIE EARSHOT scherppeln den MOTÖRHEAD-Hit „Ace of spades“ runter und ALDUBB FEAT.

FILOU knöpfen sich mit ihrem sonnigen Gemüt „Religion“ von SLIME vor. Klassiker Calling, nur eben anders (als gewöhnlich). Querbeet durch die Punk-Historie. Lässt man sich darauf ein, dass hier alles mindestens ungewohnt klingt, dann fängt man Feuer, lässt die 25 Songs grinsend durchlaufen.

Der obligatorische Griff zu den Originalen gehört hier mit zum Programm. Die Transformation ist einfach zu spannend. Machen wir’s kurz: diese stimmige Compilation sollte man sein Eigen nennen, wenn man gern über den Gartenzaun schaut, ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen.

Una, dos, ultraviolenta!