V.A.

A Swamp Room Happening 2000

Dieser erstmals nicht limitierte Sampler aus dem Hause Swamp Room war die offizielle Beigabe zum diesjährigen Festival und somit sind von allen Bands, die dort aufgetreten sind, Exclusivstücke eingespielt und hier veröffentlicht worden.

Seite eins startet mit BEVIS FROND in gewohnter Manier, was leider auch wieder für die Aufnahmequalität des Songs spricht. Ganz anders die Aufnahme von MIND KIOSK. Ein für die Band typischer Popknaller im reinen Sixtiesgewand, schön mit Orgel versetzt.

Die KINKS lassen grüßen. VELVETONE, die nicht unbedingt mein Dingen sind, auch live war das nix für Mutters Sohn, warten mit dem Stück „Falling Star“ auf, eine schon gut gespielte Ballade im Rootsrock und Countrystil, aber eben nicht unbedingt mein Fall.

Danach JOE BLOEK mit einem Stück was auch unter die Balladen der JACOBITES hätte fallen können und schließlich mein persönlicher Geheimfavorit des Albums: SIMEON AND THE ALCHEMYSTS. Während die ALCHEMYSTS sonst eher bei Stoner Rock meets Punk meets Psychedelic einzuordnen wären, bringen es hier die göttlichen Effekte des SILVER APPLES-Frontmannes Simeon zu einem knalligem Spacerocker, der seinesgleichen sucht.

Die LIQUID VISIONS haben mit „This ain´t the summer of love“ ein Stück aufgenommen, dass sich in meinen Augen recht stark von ihrem eigenen Longplayer abhebt und somit großes für die nächste Platte erwarten lässt.

HAL 9000 hört sich sehr authentisch nach Flower Power-Zeiten an, im Stile der BYRDS oder CROSBY, STILLS, NASH AND YOUNG. Die Seite wird schließlich beendet mit LUCKY LUKE und „I´m a lonesome cowboy, far away from home...“ inclusive Ritt in den Sonnenuntergang, oder war es doch HANK RAY mit „Gunsmoke“? Könnte auf alle Fälle auf dem Soundtrack von „12 Uhr Mittags“ sein.

Die zweite Seite eröffnen traditionell die Hausherren von der MANDRA GORA LIGHTSHOW SOCIETY hier schon mit Sänger Timo, der der Band das gibt, was ihr bislang bei manchen Stücken gefehlt hat.

Ein Psychedelicjuwel reinster Güte. THE PERC, die ihren Auftritt auf dem Festival hatten absagen müssen, kommen aus der Krautrock-Ära und halten an ihrem Sound bis heute fest. Für mich ein eher langweiliges Stück.

Finnlands Garagewomen THE ULTRA BIMBOOS gefallen mir live auch wesentlich besser als mit diesem Beitrag, der ein bisschen zu einfach runtergespielt ist und mit Chorgesang aufwartet. Real Authentic Sixties-Punk bieten dann THE SATELLITERS, gefolgt von den COPY COCKS mit der GOVERNMENT ISSUE-Coverversion „Caring Line“.

Schließlich SPIDS NOEGENHEADS mit einem vollkommen drogenverseuchten abgespactem Song, der erstaunlicherweise keinen Titel trägt. Ein winziger Electro Loop als Outro gibt einen kurzen Einblick in den gähnend langweiligen Chill Out Room des ersten Konzertabends.

Ein klasse Sampler der einen sehr guten Überblick über die vielschichtige Psychedelic und Garageszene gibt zu einem noch besseren Preis, das Teil kostet nämlich nur 10 Mark!