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V.A.

The History Of No Future 2CD

Es ist ja erstaunlich, wie sehr sich die englische Musikszene und speziell die Punkszene gewandelt hat. Im Vergleich zu den USA etwa, wo die meisten heutigen Punklabels einer gewissen Größe immer noch aktiv und in den Händen ihrer Gründer und Besitzer sind, ist das in UK ganz anders.

Und vor allem, wer, abgesehen von ausgesprochenen Sammlern, kann sich noch an die Namen jener Labels erinnern? Stiff sagt vielleicht noch jemand was, oder No Future, und ja, das war's dann auch schon.

Komisch eigentlich, aber man sieht da auch, dass Punk in der Hochphase auch ein dickes Geschäft war, fast alle wichtigen Bands auf Majors oder mit diesen verbandelten Labels waren, so dass heute die Rechte für die Rereleases solcher Platten von irgendwelchen Verlagsfirmen vertickt werden.

Nun, eines der relevanten Labels der frühen Achtziger war No Future Records, und aus deren Katalog wurde diese Doppel-CD mit insgesamt 54 Tracks zusammengestellt. Darunter finden sich Bands wie BLITZ, PETER & THE TEST TUBE BABIES, RED ALERT, ATTAK, VIOLATORS, PARTISANS, CHANNEL 3, SCREAMING DEAD, VIOLATORS, THE WALL, THE BLOOD und noch ein paar andere, jeweils mit mehreren Songs, allerdings nicht am Stück, sondern bunt gemischt.

Chris Berry, Gründer von No Future, sah sein Label als Alternative zu den etablierten Majors, die sich eh nur für "große" Bands interessierten und dem Nachwuchs keine Chance gaben. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem 7"-Format (eine Band wie BLITZ verkauften davon mal eben 20.000 Stück!), nur wenige Alben erschienen, und musikalisch war von Hardcore-Punk über Oi! bis zu Goth alles vertreten - die kategorische Trennung nach Genres hatte noch nicht begonnen.

Im Booklet der CD finden sich kurze Kommentare zu allen Bands, Coverabbildungen und die Label-Diskographie, aber leider keine explizite History - schade. Davon abgesehen aber eine exzellente Angelegenheit, denn die Originale zusammenzutragen ist nicht nur mühsam, sondern verdammt teuer.

(08/10)

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© by Ox-Fanzine / Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller

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