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V.A.

Soli-CD für die FAU Bremen, Zero Tolerance For All The Governments! CD

Für diejenigen unter euch, die mit dem Kürzel FAU nix anfangen können: FAU steht für Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union. Für was sich die FAU engagiert, das würde jetzt den Rahmen dieser Rezension sprengen, aber letztendlich geht es um die oft herbei gesehnte "Selbstverwaltung, Selbstverantwortung, gegenseitige Hilfe, Solidarität und eine gleichberechtigte Zusammenarbeit ohne Hierarchien und Privilegien aufgrund von Geschlecht oder Geburtsort." Diese Grundidee und noch einige ausführlichere Ausführungen mehr werden unter den Begriff Anarchosyndikalismus zusammengefasst.

"Ach, was waren das für Zeiten..." (TON STEINE SCHERBEN). Mit einem lachenden und einem weinenden Auge las ich mich durch das umfangreiche Booklet im Postkartenformat und musste irgendwie erkennen, dass ich vor Jahren selbst noch diese Träume hatte, die ich manchmal selbst belächle dann aber wieder eher die Wut bekomme, dass ich durch meine "Belesenheit" ja so abgeklärt bin und das alles doch nur eine postpubertäre Phase ist, die wir durch unseren stetigen Prozess des Angepasstwerdens und des Angepasstseins irgendwann mehr oder weniger verlieren oder einfach nur aus Bequemlichkeit kapitulieren.

Und außerdem ist sich ja jeder erst einmal selbst der Nächste. Die 28 Bands, die sich an diesem Sampler beteiligt haben sind mir wenn dann überhaupt nur namentlich bekannt, denn außer PETROGRAD habe ich bisher noch von keiner anderen Band gehört.

Deutsche Vertreter sind ASBEST, THEE EVIL BAD, KOBAYASHI, VÖLKERMORD, LAZY SLOBS, DADDY LONGLEG, GOTTA SPINOOZA, RÄUBERTÖCHTER, BIGOS, ASIDE und BAXI. Neben klischeehaften Songs mit teils mehr oder weniger hintergründigen Lyrics, sind auch einige Beiträge von Bands vom halben Globus mit dabei.

Punkrock und Hardcore unterschiedlichster Güte und Stilistik ­ alles DIY, mal schnörkellos und grade, mal extrem holprig. Dementsprechend unterschiedlich ist auch die Aufnahmequalität. DIY muss nicht unprofessionell und längst nicht angepasst sein.

Schön, dass es noch so was gibt?! Eine Compilation, die in mir gemischte Gefühle entfacht.

Übersicht
© by Ox-Fanzine / Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Simon Brunner

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