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V.A.

Shotgun Boogie – Rhythm & Blues Goes Country Vol. 1

Dass afroamerikanische Künstler und R&B einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den jungen Rockabilly hatten, gilt spätestens seit Elvis’ Crossover-Song „That’s alright, Mama“ als Fakt. Doch auch in die umgekehrte Richtung liefen seinerzeit die Einflüsse, nicht wenige Rhythm & Blueser fanden ihrerseits Gefallen an Hillbilly- und Bluegrass-Klängen und -Songs. Bear Family hat den eher unüblichen Trend untersucht und einen mit 29 Tracks bestückten Sampler veröffentlicht, auf dem R&B-Künstler Country/Western-Songs adaptieren. Darunter befinden sich gleich zwei Fassungen von Tennessee Ernie Fords unsterblichem „Sixteen tons“ (von B.B. King sowie den PLATTERS), und auch Bull Moose Jackson verleiht drei Country-Klassikern ein ganz neues Flair. Dass Scatman Crothers Songs von Smiley Lewis und Joe Liggins neu interpretierte, mag man auch nicht vermuten, aber die obskure Konstellation passt durchaus. Und auch wenn einiges zunächst abenteuerlich anmutet, funktioniert es doch immer wieder bestens; einem guten Song schert es nicht, wer ihn singt. Wer das handwerklich hochwertige Niveau von Bear Family-Compilations kennt, wird auch hier nicht enttäuscht; Linernotes von Bill Dahl, exquisites Mastering und standesgemäße Aufmachung sind selbstverständlich.