V.A.

Hippies, Hasch und Flower Power

Ja, ja, ja, die tolle 68er Revolution wird dieses Jahr vierzig ... Es gibt wohl kaum jemanden, den man noch nicht hervorgekramt hat, der angeblich aktiv dabei war, und auch wirklich jeder meint, dazu etwas erzählen zu können.

Das Fernsehen ist voll davon, es gibt tausende Bücher darüber und auch so manche "Hitkopplung" mussten wir schon ertragen. Hey, an alle ewig Gestrigen: Den Marsch durch die Instanzen habt ihr verloren, und was ihr da jetzt betreibt, ist Vergangenheitsverklärung! Bear Family tritt dem Ganzen mit einem Augenzwinkern entgegen und bietet diese Zusammenstellung im klassischen, roten Mao-Bibel-Design an.

Noch Fragen? Die Stücke, die es dann zu hören gibt, sind eine konfuse und kultige Mixtur aus Schlagern, Pseudo-Hippie-Kram und durchgeknallten Blödelliedchen. Das Beste daran ist, dass die meisten Interpreten diese Sachen wirklich ernst gemeint haben und das ist "Trashkultur" pur, wie ich sie mag.

Komischerweise besitze ich über die Hälfte der Songs im Original als Single, zusammengetragen von den Flohmärkten dieser Welt. Bitte keine weiteren Fragen mehr! Je bekloppter das Cover, je wahnsinniger der Text, je absurder die Idee, desto eher landete die Single zu Hause auf dem Plattenteller und anschließend auf diversen Mixtapes, die bei den Freunden so gefürchtet wie begehrt waren, weil niemand sich überhaupt vorstellen konnte, dass es so etwas in wirklich geben könnte! Am bekanntesten dürften "Am Tag, als Conny Cramer starb" von Juliane Werding und "Wir" von Freddy Quinn sein, das ja auch schon DIE TOTEN HOSEN auf ihrem Schlageralbum als DIE ROTEN ROSEN verwurstet haben.

Unübertroffen auch "Wir sind verlauste Affen" von INSTERBURG & CO, wo sie Bananenschalen rauchen und Hasch spritzen ... Das ideale Weihnachtsgeschenk für alle antiautoritär erzogenen Kinder, die wirklich mal die Toleranz ihrer, ach immer noch so coolen, Eltern auf die Probe stellen wollen! (10)