V.A.

Dope, Guns & Fucking In The Streets 1988-1998 Volume 1-11

Seit der Reaktivierung seines 1986 im Bundesstaat Washington während seiner Zeit bei den US Marines gegründeten Labels veröffentlicht Tom Hazelmyer alias „Haze XXL“, Jahrgang 1965, nicht nur Kleinauflagen neuer Platten mit von ihm gestalteten Covern, sondern kümmert sich auch um die Neuauflage wichtiger Releases aus dem AmRep-Katalog.

Und der größte Schatz des Labels, das wir im Weiteren in alter Gewohnheit mit AmRep abkürzen, ist die wundervoll benannte Single-Compilation-Serie, die er von frühen Labeltagen an bis in die letzten Tage der ersten AmRep-Phase veröffentlichte.

Elf dieser mit fast identischen Covern (Anweisung von Haze an den Künstler: „Mach, dass es wie ein FOETUS-Cover aussieht!“) ausgestatteten Singles gab es zwischen 1988 und 1998, und wer sich die 47 Tracks hier zu Gemüte führt, bekommt ein absolutes Best-Of von extremer Musik, die in jener Zeit produziert wurde.

Mit dem Beginn des Grunge-Booms in den frühen Neunzigern wurde AmRep immer größer und bekannter, in Deutschland hatte er zu jener Zeit mit dem Sub Pop-Lizenznehmer Glitterhouse einen starken Partner, was der Beliebtheit seiner Bands enorm half.

Musikalisch machten die AmRep-Releases dem mit dem Wort „Noise“ hinterlegten Labellogo alle Ehre, viele Releases füllten eine Lücke zwischen „normalem“ Punk und Hardcore einerseits und dem oft ins Konservative abdriftenden Grunge – das Genre Noiserock war seinerzeit fast synonym mit AmRep.

Und Noise à la Haze war brutal, krass, verstörend, extrem und auch mal politisch unkorrekt – kein weichgespülter Indie-Rotz. Eine kleine Auswahl gefällig? MELVINS, HELMET, THE JESUS LIZARD, Helios Creed, COWS, GOD BULLIES, CHOKEBORE, COSMIC PSYCHOS, HAMMERHEAD (nicht die deutsche Band!), THEE MIGHT CAESARS, TODAY IS THE DAY, UNSANE, SUPERCHUNK, GUZZARD, JAWBOX, BOREDOMS, CHOKEBORE, BAILTER SPACE, STEEL POLE BATH TUB, CHROME CRANKS, BRAINIAC, ROCKET FROM THE CRYPT, SERVOTRON, BOSS HOG, UNSANE ...

Auf die Tracklist im Booklet darf man sich übrigens nicht verlassen, sie ist falsch – die richtigen Tracks bekommt man nur beim Abspielen im Computer angezeigt ...