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V.A.

Control I’m Here: Adventures On The Industrial Dance Floor 1983-1990

Irgendwann ab 1990 haben sich – so meine These – grundsätzlich gitarrenbasierte Musik und Dance Music voneinander verabschiedet. Seitdem reden wir von Techno (etc.) einerseits und Alternative/Indie (etc.) auf der anderen Seite. In den Achtzigern war das noch anders gewesen. Quasi alle bekannteren Bands aus dem Post-Punk-, Wave- und Goth-Kontext spielten damals das Maxi-Single-Game mit: 12“-Platten mit fünf, sieben, acht Minuten langen Remix-Versionen ihrer aktuellen Single, wegen 45 rpm mit enormer Klangdynamik und damit im Prä-CD-Zeitalter geschätzt von den DJs der großen Clubs. Auf der B-Seite entweder Resteverwertung oder weitere Remixe. Ich konnte dem damals nichts abgewinnen, sehe es heute als interessantes Phänomen. Cherry Red hat für diese Triple-CD-Box das Hausarchiv nach solchen Aufnahmen durchstöbert, also nach Bands aus dem Post-Punk-, Wave/Goth-, EBM- und Industrial-Bereich, die damals solche Maxi-Singles veröffentlichten. Mit dabei sind RENEGADE SOUNDWAVE, CONTROLLED BLEEDING, SEVERED HEADS, AGE OF CHANCE, LAIBACH, NITZER EBB, ALIEN SEX FIEND, THE NEON JUDGEMENT, THE SISTERS OF MERCY, THE WEATHERMEN, THE SHAMEN, FRONT LINE ASSEMBLY, TEST DEPT., THE CASSANDRA COMPLEX, FRONT 242, SPK, DIE KRUPPS, EXECUTIVE SLACKS, MEAT BEAT MANIFESTO, BORGHESIA, LEGENDARY PINK DOTS, MINISTRY, SCREAMING TREES und noch einige andere mehr. Sagen wir es so: Ich schätze in jedem einzelnen Fall die normale Version der Songs mehr, die Soundeffekte haben mich damals schon gestört und genervt, und so ist das für mich maximal aus dokumentarischen Gründen relevant.