V.A.

Chamber Music (James Joyce)

Ähm ja, irgendwas Neues muss man sich ja einfallen lassen und so nehmen sich hier 36 Künstler der 36 Teile eines Gedichts von James Joyce aus dem Jahr 1907 an. Nach sieben Tracks mit esoterischer Entspannungsmusik bin ich allerdings schon reichlich entnervt und freue mich, dass Mike Watt und CALIFONE mich am vorzeitigen Abschalten hindern, aber auch hier hält sich die Begeisterung in Grenzen.

Danach geht es weiter mit deprimierender Minimalmusik und ich suche mein Heil lieber auf CD 2, wo sich noch einige bekanntere Namen tummeln wie MINUS 5 (mit R.E.M.'s Peter Buck), MERCURY REV, FLYING SAUCER ATTACK, GREEN PAJAMAS, GRAVENHURST und KINSKI (sollen das wirklich die KINSKI sein?!).

Spannung kommt auch da nicht wirklich auf und "Chamber Music" bleibt insgesamt ein netter Versuch, auf geschmackvolle Art kulturellen Mehrwert zu erzeugen, was aber leider letztendlich nur todlangweilig ist, zumal die meisten Stücke selten wie richtige Songs wirken, sondern höchstens als Fragmente zu bezeichnen sind.

Man möchte das Ganze eigentlich auch gar nicht weiter bewerten, da setzt man sich sonst nur in die hochkulturellen Nesseln, aber ich verspüre definitiv keinerlei Drang, auch nur eines dieser 36 Stücke noch einmal zu hören, höchstens unter Gewaltandrohung.

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