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CURSIVE

Devourer

„This is the end of your life“ – der Opener „Botch Job“ definiert mit dieser Zeile zu Beginn den roten Faden für „Devourer“. Inhaltlich geht’s um unseren ausgebeuteten Planeten, um Verschwendung, Imperialismus und die eigenen inneren Abgründe. Ideale Voraussetzungen für musikalische Düsternis. Doch CURSIVE wären nicht im dreißigsten Jahr ihres Bestehens, gingen sie den leichten Weg. Letztlich ist „Devourer“ ein luftiges Album, das so auf der Tonspur die behandelten Themen konterkariert. „Up and away“ ist zurückhaltend-eingängig wie „Island in the sun“ von WEEZER. Wäre nicht der fiepsige Synthie, würde „Imposturing“ an die Post-Hardcore-Wurzeln der Band gemahnen (und an AT THE DRIVE-IN, die häufiger zum Vergleich herangezogen wurden). Ohnehin: Gerade die Instrumentierung lotet die Grenzen zwischen Indie und Pop aus. Das großartige „Rookie“ gibt Cellistin Megan Siebe Raum, das schleppende Thema zu etablieren. Fast schon orchestral wird’s im Bläser-infizierten „Bloodbather“. Sich immer weiter öffnend, mündet das Album dann im verspielten „What do we do now“, das wiederum vom harschen „The age of impotence“ mit straightem Noiserock abgelöst wird. Das abschließende „The Loss“ erlaubt sich den Luxus einer swingenden Dixieland-Band-Simulation, die in einer Kakophonie mündet. Schlüssig.