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CURSIVE

Vitriola

Wirft man einen Blick auf die Tracklist von „Vitriola“ und entdeckt den Titel „It’s gonna hurt“, wünscht man sich in der Tat nichts mehr, als dass das endlich wieder wehtut. Nichts gegen jüngere Werke von CURSIVE, jedes ihrer Alben hatte große Momente, aber so schön geschmerzt wie bei „The Ugly Organ“ hat es schon lange nicht mehr. Als kürzlich die erste Single „Life savings“ erschien, schossen die Erwartungen mal eben durch die Decke. Die Dramatik, die Streicher, die Melodien – alles war wieder da. Es gibt wohl nur wenige Bands, von denen man lieber einen schwer verdaulichen Brocken vor die Füße geworfen bekommt denn eine simple Anhäufung von Hits, als diese. „Vitriola“ bietet nun wieder diese vermisste Intensität, ohne aber den Fehler zu begehen, nur die Großtaten der Vergangenheit erneut aufkochen zu wollen. Vielmehr gewinnt das neue Album dadurch, dass Tim Kasher seine Finger dermaßen schonungslos in die Wunden des modernen Amerika legt, dass Hoffnung eigentlich nicht möglich scheint. Sei es die Politik oder der Kapitalismus, was sich hinter allem Übel verbirgt, scharfsinnig und sarkastisch, aber auch mit großem Genuss dekonstruiert Kasher den amerikanischen Alptraum und lässt den Hörer schließlich allein am Abgrund zurück – es hat ja doch alles keinen Sinn. Die Welt ist verloren, aber CURSIVE liefern den fulminanten Soundtrack dazu.