V-PUNK

Failed Again

Was hat es eigentlich mit V-Punk auf sich? Vor zwei Jahren ungefähr tauchten allenthalben Anzeigen der Kieler Punkband auf, auf MTViva lief ein Werbeclip, und so ziemlich jeder fragt sich, wie eine Punkband ohne großes Label im Hintergrund sich sowas leisten kann, denn Keller Records ist das Label von Gitarrist Zeljko Topic. Nun, ob Lottogewinn, reiche Eltern oder guter Job, irgendwoher wird die Kohle wohl kommen, und wer vom Debüt „Nightmare“ 7.000 bzw. vom letztjährigen Nachfolger „Just A Dream“ 5.000 Exemplare verkaufen konnte, hat das Geld für den Promohype doch ganz gut angelegt. Mit „Failed Again“ haben die Kieler jetzt ihr drittes Album raus, das ebenfalls wieder mit fetter Produktion aufwartet und insgesamt eher die musikalischen Bedürfnisse älterer Punkrocker bedient: mit „My perfect cousin“ werden die UNDERTONES gecovert, bei anderer Gelegenheit klingt man nach den RAMONES der „Somebody put something in my drink“-Phase und hat auch was von den späten PETER & THE TEST TUBE BABIES. Bei neun der elf Songs textet man auf Englisch, teilweise mit Hilfe des Herrn Blümer von Hass, und wenn neben den Hosen und Campino (sowie „Puff Kiel“ – ???) auch noch die Hells Angels Kiel gegrüßt werden, erinnert das etwas an die Bikepunker Anti-Nowhere League. Definitiv ’ne recht eigene Band, aus der ich nicht so recht schlau werde – genauso wenig wie aus den Bonustracks von Hanna Punk, wohl Topics sieben- oder achtjährige Tochter, die zur Begleitung von Papas Band zwei „eigene“ Punksongs trällern darf.