CURSIVE

Mama, I'm Swollen

Interessant, wen man hier wiedertrifft: Cornbread Compton, einst bei den wundervollen ENGINE DOWN, gibt mit „Mama, I'm Swollen" seinen Einstand als Drummer von CURSIVE, nachdem sein Vorgänger 2007 mitten auf einer Tour „in aller Freundschaft" ausgestiegen war.

Ansonsten sind CURSIVE unverändert Tim Kasher, Matt Maginn und Ted Stevens, doch wo vor ein paar Jahren noch von verschiedenen Publikationen ein riesiger Wirbel um die Saddle Creek-Szene von Omaha und Lichtgestalt Conor Oberst herrschte, ist heute längst wieder Ruhe eingekehrt - Kasher und Compton leben in L.A., nur noch Stevens ist in Nebraska geblieben.

Geblieben ist aber auch auf dem Nachfolger zu „Happy Hollow" von 2006 die seit 1995 immer weiter verfeinerte CURSIVE'sche Art des Indierocks, die Hardcore-Wurzeln nicht vergessend, aber wie FUGAZI bzw.

THE EVENS diese weit hinter sich lassend. CURSIVE sind eine jener Bands, die auf ewig einen eigenen, klar erkennbaren Sound haben, woran auch Kashers auch hier wieder gerne mal nach Robert Smith klingender Gesang nicht unschuldig ist.

Posaune, Geige, Saxophon, Trompete und noch ein paar andere Blasinstrumente setzen an den verschiedensten Stellen die entscheidenden Akzente, und dann gibt es unter all den eher melancholischen Song auch noch einen richtig fröhlichen Smasher, „I couldn't love you", mein Hit des Albums, dessen Europa-Version im Vergleich zum US-Release mit zwei Bonus-Tracks winkt.