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CURSIVE

Devourer

CURSIVE machen ihr Ding nicht erst seit gestern, aber anstatt dabei zuzusehen, wie ihr Stern von Album zu Album weiter verblasst, hält die Band um Tim Kasher souverän ihr Level. Ein typischer CURSIVE-Song ist nicht auf ein Grundelement herunterzubrechen, deswegen wird es auch nicht langweilig, obwohl die Band sich auf „Devourer“ beileibe nicht neu erfindet. Die kantigen Songs, die einen nicht immer einladen oder ihren Reiz beim ersten Durchgang preisgeben, entwickeln sich mit der Zeit zu kleinen Hymnen, von denen man nicht genug bekommen kann, weil Schräg und Schön hier immer Hand in Hand gehen. Auch Kashers Melodien und Texte schwimmen in diesem Fahrwasser. Es ist eine Freude, ihm zuzuhören, während er das Leben in dieser Zeit seziert und letztlich kein gutes Haar daran lässt. Politische Aussagen versteckt im Persönlichen. Wenn in seinen Songs jemand scheitert, geht es eigentlich um das Scheitern der gesamten westlichen Zivilisation, bei dem es ohnehin nichts mehr schönzureden gibt. In gewissem Sinne ist das hier also schon wie nach Hause kommen. CURSIVE spielen auf gewohnt hohem Niveau, nur legt man bei ihnen nicht die Füße hoch und lässt sich einlullen. Es bleibt spannend und das soll bitte noch lange so weitergehen.