THE BLOOD DRAINED COWS

s/t

Mit den BLOOD DRAINED COWS meldet sich mit Gregg Turner jener Mann zurück, der 13 Jahre seines Lebens, von ’78 bis ’91, den ANGRY SAMOANS widmete und der danach seine Zukunft als Mathematik-Dozent sah. Von der Musik freilich konnte Turner nicht die Finger lassen, und so suchte er sich in seiner neuen Heimat Santa Fe mit Tom Trusnovic und Matt Miller (dessen Großeltern die „Ufo-Farm“ von Roswell besaßen) von den FLOORS zwei neue Mitstreiter zum Musizieren. Unter Aufsicht von Jeff Dahl, seinerzeit ebenfalls für kurze Zeit Mitglied der ANGRY SAMOANS, entstand dann in dessen Iguana Studios dieses Album, das beim Auflegen sofort für Verwirrung sorgt, da das künstliche Knistern vor bzw. zwischen den Songs beinahe genau stark ist wie bei meinen durchgenudelten ANGRY SAMOANS-Platten. Was nun die musikalische Seite der BLOOD DRAINED COWS anbelangt, so sind die ANGRY SAMOANS zwar nicht wegzudenken, aber haben keinen maßgeblichenen Einfluss ausgeübt – auch wenn die mit „I lost my mind“ gecovert werden. Nein, dieses Debüt ist ein stimmiges, aber nicht sofort fesselndes Album zwischen dem Garage Rock der Mittsechziger und Punk & Rock’n’Roll-Standards, die man von jemandem wie Turner erwarten kann. Gecovert werden zudem „You’re gonna miss me“ von Roky Ericksons 13TH FLOOR ELEVATOR sowie der Schmachtfetzen „Teenager in love“, der hier freilich als „Necrophiliac in love“ wiederkehrt. Eine gute Platte, nicht mehr, nicht weniger, aber definitiv keines jener schlappen „Ich melde mich zurück“-Alben. Ob und wie es mit BDC weiter geht, ist mir allerdings unklar, da Turner mittlerweile am anderen Ende des nordamerikanischen Kontinents, in Worcester, MA seine universitäre Karriere fortsetzt.