Hast du das Gefühl, es sei erst gestern gewesen, als du dir, Kidpunk, der du warst, im Elektromarkt in der Nachbarstadt „Revolutions Per Minute“ gekauft hast? Es war das zweite Album der Band aus Chicago, vom ersten, dem 2001 auch schon auf Fat Wreck erschienenen „The Unraveling“, hattest du gar nichts mitbekommen, und du warst spontan begeistert von dieser perfekten Mischung aus Hardcore-Aggression einerseits und der eingängigen, melodiösen Art ihrer Songs andererseits.
Und erst die Texte: wütend, politisch („Blood-red, white & blue“, „Black masks & gasoline“) – das Cover-Artwork mit den in eine Handgranate gestöpselten Kopfhörern machte so viel Sinn. Das alles soll also zehn Jahre her sein ...? Das würde ja bedeuten ...
dass du alt geworden bist. Face the facts: vier weitere Alben haben Tim McIlrath und Band seitdem aufgenommen, sie wurden zu einer der größten US-Punkbands, begeistern bis heute Kids, wie du damals eines warst, aber auch ältere (ja, face the facts ...) Typen wie dich, haben sich eigentlich – zum Glück – überhaupt nicht verändert.
Jason Livermore und Bill Stevenson hatten damals ein frühes Meisterwerk produziert, RISE AGAINST wissen, warum sie diesem Studioteam bis heute treu geblieben sind, und erstaunlicherweise klingt „Revolutions Per Minute“ heute noch genauso frisch wie damals, auch wenn man feststellen muss, dass die Chicagoer seinerzeit durchaus ein Quäntchen härter waren als heute.
„RPM10“, so der Titel des Rereleases, enthält neben den zwölf originalen Albumsongs (minus Track 13, das JOURNEY-Cover „Anyway you want it“) noch zehn Demo-Versionen von Albumtracks. „Heaven knows“ etwa gewinnt in der rauheren Vorproduktion an Reiz, andere offenbaren gewisse gesangliche Schwächen, aber aus dokumentarischen Gründen machen die Spaß.
Die CD kommt im Digipack und mit dickem Booklet mit allen Texten, dazu gibt’s Linernotes von Tim McIlrath und Bill Stevenson.
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