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RISE AGAINST

Appeal To Reason

„There is no middle ground, no compromise, we’ve drawn the line“, gibt Tim McIlrath gleich beim ersten Song von „Appeal To Reason“ bekannt. Musikalisch stimmt das nur bedingt, denn auf ihren ersten Alben waren RISE AGAINST sicher kompromissloser als heute – auch wenn das schon damals nicht das richtige Wort gewesen wäre, um ihre melodische Mischung aus Hardcore und Punk zu beschreiben. Doch selbst wenn die Band aus Chicago im Laufe der Jahre etwas die Geschwindigkeit ihrer Songs gedrosselt hat, ihre Texte treffen den Hörer mit der gleichen Wucht wie eh und je. Das liegt natürlich vor allem an der Stimme McIlraths, die es wie kaum eine zweite schafft, Schönheit, Schmerz und Wut in einem einzigen Ton zusammenzubringen. Man glaubt dem 28-Jährigen einfach eine Zeile, wie er sie bei „From heads unworthy“ singt: „These aching cries come from the bottom of our hearts“. RISE AGAINST funktionieren vor allem deshalb noch immer so gut wie am ersten Tag, weil sie etwas zu sagen haben und ihre Botschaft in ergreifende Geschichten verpacken. Und wenn sie doch einmal den Imperativ bemühen, würde man sich die Worte am liebsten tätowieren lassen: „Let us cry / Let us be / Let us open up our hearts / Without fear of anything“.