DIE TOTEN HOSEN

Gleich zu Beginn gibt es einen Schlüsselmoment zu sehen: Nach einem Konzert stürmen die Bandkollegen am verschwitzten Campino vorbei in die Umkleide – und bekommen einen Aufriss verpasst: Vom war nicht im Takt.

Der Sound war kacke. Breiti ist sowieso gefeuert. Und dem Kameramann wird die Tür vor der Nase zugeknallt. Zwar geht sie gleich danach wieder auf und Campino lächelt und zeigt: War alles nur ein kleiner Scherz.

Aber das nimmt man ihm in den darauf folgenden zwei Stunden nicht so ganz ab. Wer „Weil du nur einmal lebst“ sieht, der erkennt vielmehr, dass es innerhalb dieser so eingeschworenen Bande von alten Kumpels auch mal knallt.

Ein kleines bisschen Wahrheit. Der sieht, dass DIE TOTEN HOSEN nicht nur Musiker sind, die bis heute zu ihren Punk-Wurzeln stehen und alle um sich herum mit durchziehen. Der erkennt auch, dass sie eine hochprofessionelle, bestens geölte Show-Maschine sind, sein müssen.

Sonst wären sie nicht so erfolgreich. Auch Bandkoch Ole Plogstedt zeigt das in einer Szene dieses Dokumentarfilmes von Regisseurin Cordula Kablitz-Post, die die Düsseldorfer auf deren „Laune der Natour“-Tournee begleitete, treffend: Man könne sich der Loyalität von DIE TOTEN HOSEN sicher sein, sagt er.

Absolut. Keiner werde vergessen. Aber jeder in der Truppe um diese Band herum wisse auch, dass er seine Aufgaben zu erfüllen habe. Mit Herzblut. Ohne Wenn und Aber. Es ist dieser alle Ehren werte Spagat zwischen Zuckerbrot und Peitsche, Umarmen und Anschnauzen, Party und Ernst, der Campino und Co.

diese ganze beeindruckende wie erschreckende Arena-Riesenhaftigkeit erst stemmen lässt. Das legt dieser Film gnadenlos ehrlich offen. Und das macht ihn so gut.