Natürlich war es nur eine Frage der Zeit. Warum auch nicht?! Nach dem kleinen akustischen Meisterwerk der ÄRZTE standen die TOTEN HOSEN unter einem gewissen Zugzwang, und ... haben zweifelsohne ausgeglichen.
Schon bei der Wahl des Austragungsortes hat man eine echt glückliche Hand bewiesen. Das Wiener Burgtheater, vermutlich eines der schönsten seiner Art, macht als Kulisse weit mehr als nur eine gute Figur und könnte kaum besser gewählt sein.
Natürlich kann die Aufzeichung nur ansatzweise den unvergleichlichen Flair des altehrwürdigen Bauwerkes wiedergeben, aber die aufwändige Kameraführung vermag zumindest einen großen Teil der einzigartigen Kombination von Geschichte, Baukunst und ungeplugter Punk-Attitude wiederzugeben.
Womit wir direkt zum musikalischen Teil der sicherlich ungewöhnlichen Veranstaltung überleiten können. Natürlich hätte ich mir persönlich mehr älteres Material einer der deutschen Bands gewünscht, die mich seit nunmehr weit über 20 Jahren begleitet, aber auch so entwickeln die Songauswahl und deren neue Interpretation einen ganz besonderen Charme.
Vermutlich bin ich als direkter Augenzeuge vorbelastet und sehe das Spektakel mit anderen Augen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass nicht nur Fans der Band ihren Spaß an der DVD haben werden, deren Ton- und Bildqualität (wie nicht anders zu erwarten) hervorragend und als Gesamteindruck mehr als kurzweilig ist.
Nicht zuletzt wegen der zahlreichen chronologischen Features, welche die Hosen von den ersten Proben bis zur Aftershow begleiten. Ein Zeugnis gestresster, ungeschminkter Vorarbeit (Campino brilliert als HB-Männchen) und wirklich witziger Intermezzi (Vom brilliert als Elton John-Double "Elton Vom" und mehr).
Wie auch schon bei den Folgen von "Friss oder stirb" erscheint vor allem Kuddel ungeheuer sympathisch, präsentiert Blut- und Farbreste eines frisch gestochenen Tattoos auf weißem Bettlaken und vor allem Nervosität am Tag des Auftritts, während Elton Vom gleichzeitig und scheinbar unberührt von jeder Anspannung für jeden Unsinn zu haben ist, Wasser aus Vasen trinkt, randalieren will, seine immer wichtiger werdende Position im Team manifestiert.
"Nur zu Besuch" ist in jeder Hinsicht ein kleines akustisches und visuelles Meisterwerk, das lohnt angeschaut zu werden. Eine CD-Version gibt es übrigens auch noch, aber die macht für DVD-Besitzer nun wirklich keinen Sinn.
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