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DIE TOTEN HOSEN

Birgit Fuß

Birgit Fuß ist Musikjournalistin beim Rolling Stone. Sie hat ein Faible für DIE TOTEN HOSEN. Jetzt hat sie ein kleines Buch über sie geschrieben. Und was dieses kleine Buch so fein macht, das ist die ganze Art, wie sie über die Band schreibt: liebevoll. Detailreich. Und abseits jeglicher 08/15-Abreißerei chronologischer Daten, wie sie für Biografien von Musiker:innen und Bands ja meist typisch ist. Birgit Fuß unterteilt ihr Buch vielmehr in thematische Blöcke, die dieses Faszinosum einer in den Stadien gelandeten ehemaligen Undergroundband auf knapp 100 Seiten zu fassen vermag. Es geht um die Verwurzelung der Düsseldorfer in der Punk-Szene. Um den maximal hochgehaltenen Familiengedanken und die Loyalität zu allen, die irgendwann einmal zum Teil des Hosen-Kosmos wurden – und seien diese alle auch noch so schräg und seltsam. Es geht um die Liebe der Musiker zum Sport, zum Fußball. Um ihr soziales und gesellschaftliches Engagement, das ihnen Beschimpfungen als „Gutmenschen“ einbrachte. Und es geht um die Diskografie mit geheimen Schätzen abseits der sattsam bekannten Songs. Dass Birgit Fuß die Band nach zig Interviews, Reportagen und Rezensionen aus dem Effeff kennt, macht ihr Buch zu einem Lesespaß, wenngleich sicherlich nichts erzählt wird, was diejenigen, die sich mit den Hosen ohnehin schon gut auskennen, nicht schon wüssten. Das größte Plus an „Die Toten Hosen“ ist jedoch die Tatsache, dass die Autorin zwar allen Grund hätte, als Fangirl zu schreiben. Dass sie genau das aber nicht tut. Sie bleibt die im Hintergrund agierende und analysierende Beobachterin, die sie als Journalistin auch sein sollte. Das ist ein Spagat, der nicht selbstverständlich ist, den Birgit Fuß jedoch wie selbstverständlich meistert.