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DIE TOTEN HOSEN

Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen

Was sagt es eigentlich über Deutschland aus, dass anno 2022 die größten Rockbands des Landes beide aus dem Punkrock kommen (oder alle drei, wenn man RAMMSTEIN dazu nimmt) und sich auch heute noch mit Punk assoziieren? Ist das Land doch lockerer, progressiver und offener, als unsereins das in seiner Miesepetrigkeit wahrhaben wollen? Oder ist dieser Erfolg nur der Beweis, dass „das System“ letztlich alle kriegt und assimiliert? Oder sind das letztlich nur „Boomer-Diskussionen“, auf die Zwanzigjährige keinen Scheiß geben? Egal. Die Düsseldorfer feiern im Sommer 2022 ihren 40. Geburtstag, Campino wurde 60, und da kam man auf die nicht wirklich extrem kreative Idee, eine weitere Best of-Compilation zu veröffentlichen – als Doppel-CD und Quadruple-LP. Als ob nicht die Zielgruppe sowieso alles in mehrfacher Ausfertigung im Schrank stehen hätte ... Aber: es gibt auch sieben neue Stücke unter den 43 Songs, drei alte Songs („Liebeslied“, „Willkommen in Deutschland“, „Wort zum Sonntag“) wurden neu aufgenommen, andere neu abgemischt – „revamped & revised“, sozusagen. Die Neuen? Mit „Alle sagen das“ gibt es einen neuen, ganz schön selbstreferenziellen Song („Die Hosen sind kein Punkrock mehr / alle sagen das“ – das „Bin ich noch Punk?“-Ding treibt alle um ...), „Scheiss Wessis“ hat man ja irgendwo schon gehört, „Amore felice“ könnte fast von den BROILERS sein, „Teufel“, „112“, „Chaot in mir“, „3 Akkorde für ein Halleluja“ (der Opener, ein Instrumental). Dickes Booklet, viele Fotos, kurze Linernotes – ein schönes Package. Brauchen alle, die es brauchen.