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NOFX

Ribbed Live In A Dive

Nachdem meine Band DROWNING ROSES im Jahr 1990 unsere sechswöchige USA-Tour mit NOFX beendet hatten, hingen wir noch eine Woche bei Melvin in L.A. rum. Zweimal führte uns unser Weg ins Westbeach-Studio, in welchem NOFX anfingen, ihre „Ribbed“-LP aufzunehmen.

Ich bewundere heute noch die Geduld von Mastermind Brett Gurewitz, der Fat Mike immer wieder nach gefühlten acht Sekunden stoppen musste, weil dieser mit seinem Gesang aus der Spur geraten war.

Aber das war egal! Hier entstand ein Klassiker. Genau genommen war es die Kombination aus Dilettantismus, gleichzeitig enormem Songwriting, Texten aus dem wahren Leben (die „Moron brothers“ hatten wir auf Tour höchstselbst miterlebt ...) und guten Musikern.

Irre, wie Smelly trotz seines damaligen Lebensstils das Set punktgenau bearbeitete. Nach der Veröffentlichung 1991 auf Epitaph war die Scheibe erst einmal auf meinem Plattenteller festgeschweißt.

Nun, 27 Jahre danach, erscheint eine Live-Version von „Ribbed“, aufgenommen allerdingsin 2012, in exakt der Reihenfolge von damals. Okaye Idee, gut gespielt – aber als Release auch irgendwie überflüssig.

Da lässt man sich Hits wie das eben erwähnte „Moron brothers“, „Showerdays“, oder „The Malachi crunch“ um die Ohren hauen, sich von Fat Mike eine Kante ans Ohr labern – aber das war’s dann auch.

Ich zumindest schnappe mir lieber das Original.