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BROILERS

Puro Amor Live Tapes

Vorab: Über Sinn und Unsinn von Live-Platten lässt sich seit der Urschleim-Zeit der populären Musik trefflich streiten. Und machen wir uns nichts vor: Nur sehr, sehr wenige Live-Alben dieser Welt verdienen das Prädikat „Unverzichtbar“. „Santa Muerte Live Tapes“ der BROILERS, veröffentlicht im Jahre 2012 und somit zwölf Monate und eine Tour nach ihrem Durchbruch in den Charts und Mainstream-Herzen, gehört durchaus zu den unverzichtbaren. Weil die Düsseldorfer eben eine Live-Band sind und wissen, wie man auf der Bühne abräumt oder – wie Frontmann Sammy ja stets ebenso gerne wie salopp betont – „die verfickte Drecksbude abreißt“. Jedoch dieses zweite Live-Album oder auch Teil 2 der „Live Tapes“-Serie kommt an das Statement von vor zehn Jahren nicht heran. Denn der einzige Unterschied ist der, dass die Band nun eben auch die ins Live-Set aufgenommenen Songs der Alben seitdem obendrauf gepackt hat. An der Dramaturgie hat sich nichts geändert. Am Sound ebenso wenig. Die BROILERS klingen eben wie die BROILERS. Das heißt verdammt gut. Aber nicht bahnbrechend neu. Was man gleichwohl nicht unerwähnt lassen darf: Es geht hier sicherlich auch um die Feier der Rückkehr auf die Bühne nach dem schlimmen Corona-Schlamassel. Und ich habe seitdem nur wenige Bands erlebt, die sich derart ehrlich ausgelassen und überwältigt und tief berührt darüber gefreut haben. Insofern: Passt schon.