Es gibt Menschen, die lesen das Ox schon (fast) so lange, wie es das Heft gibt, also seit 1989. In dieser Serie werden einige davon vorgestellt. Diesmal: Benny Zin. Falls du auch Interesse hast, in dieser Rubrik befragt zu werden, schreib uns. Und besonders willkommen sind uns Zuschriften von Leserinnen – denn ja, ausweislich unserer Abo-Datei gibt es welche!
Bitte stell dich vor. Alter, Wohnort, was machst und arbeitest du?
Mein Name ist Benny. Ich bin 44 Jahre alt und lebe in Braunschweig. Ich arbeite als Siebdrucker und Werbetechniker. Mit unser Band LUCIFER STAR MACHINE sind wir normalerweise viel unterwegs, aber bedingt durch Corona zur Zeit eben gar nicht.
Kannst du dich noch erinnern, seit wann du das Ox liest und wo du es damals gekauft hast?
Das kann ich in der Tat. Von einem Freund habe ich es 1996 bekommen, und ab da an habe ich auch eigentlich jede Ausgabe bis heute gekauft. Damals in einem Plattenladen. In Braunschweig gab es das Zone, so nannte der sich. Es gab eben kein Internet und Fanzines waren eine Quelle, mit der man seinen Wissensdurst stillen konnte. Durch ein paar Umzüge in den letzten Jahren habe ich leider alle alten Hefte weggegeben. Die CDs zum Heft habe ich aber alle aufgehoben.
Was waren damals deine Lieblingsbands, welche sind es heute?
Ich komme aus dem Psychobilly und bin ganz klar großer Fan von THE METEORS, DEMENTED ARE GO, MAD SIN und den unglaublichen THE KREWMEN. Parallel bin ich aber immer schon dem Punkrock zugeneigt gewesen. DEAD KENNEDYS ,THE RAMONES, THE TURBO AC’S, YUPPICIDE, DEVIL DOGS und BAD RELIGION. Unzählige könnten hier natürlich noch folgen. Auch heute noch kann ich mir Scheiben der genannten Combos anhören. Das passiert sogar recht häufig.
Was denkst du, warum bist du dieser Punk-/Hardcore-Jugendkultur bis heute treu geblieben? Was bedeutet sie dir heute?
Die Liebe zur Musik muss da ganz klar als Erstes genannt werden.Als Musiker ist man sowieso immer im Geschehen drin und auch nach den ganzen Jahren hat der Zauber eines Live-Konzerts, Festivals oder beim Lauschen eines guten Albums oder einer neu entdeckten Bands nicht seinen Reiz verloren. Ganz klar ein Way of Life.
Bitte gib uns eine schmeichelhafte Antwort auf die Frage, was dir fehlen würde, wenn es das Ox nicht mehr gäbe.
Ich würde wahrscheinlich gar nicht mehr in den Zeitschriftenladen am Bahnhof gehen. Hey, ich habe immer noch kein Abo, fällt mir da ein. Das war wohl eine Fangfrage, was?
Was liest du als Erstes im Ox, was eher selten?
Tom von Laaks Kolumne „Aus dem Tagebuch eines Verlierers“, wie es früher hieß, habe ich immer zuerst gelesen. Mit dem Typ konnte man so richtig mitfühlen und war einfach super unterhaltsam geschrieben. „Gierig & Schmierig“ war seinerzeit auch immer mit als Erstes dran. Dann natürlich die ganzen Interviews mit bekannten Bands und Reviews. Eher selten das Impressum.
Das Ox hat sich im Laufe der Jahre musikalisch geöffnet, jedoch ist der Fokus auf Punk und Hardcore geblieben. Wie ist es mit deinem Musikgeschmack?
Persönlich begrüße ich es, wenn es bunt gemischt zugeht in eurem Heft und auf der CD. Was mir gefällt, das höre ich mir an. Sei es nun Reggae, Blues, Jazz, Heavy Metal, Ska, Rockabilly oder eben Punkrock.Wenn mich mal ein Artikel oder Song nicht interessiert, dann lese oder höre ich den eben nicht, easy.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, das du mit dem Ox verbindest?
Ich war schon ein paar mal mit Interviews, Reviews und Konzertberichten meiner Bands im Heft und auf der CD vertreten.
Was findest du gut am Ox?
Die Fülle an Informationen. Auch wenn das Fanzine von der Qualität her irgendwann zum „Magazin“ geworden ist, muss man ja sagen, hat es meines Erachtens nie den Fokus auf das Wesentliche verloren. Ob nun Mitte der Neunziger oder 2020. Sich eine Stunde Zeit nehmen und das Heft durchgehen, während die CD läuft. Ein liebes Ritual.
... und was sollten wir endlich mal ändern, abgesehen von der kleinen Schrift?
Ja, die kleine Schrift ... der Klassiker.
Und was wolltest du uns schon immer mal sagen?
Danke für die vielen Bands, die ich durch das Ox erst kennen und dann lieben gelernt habe. Freue mich auf viele weitere, die da noch kommen mögen.
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