Michael Onken

Es gibt Menschen, die lesen das Ox schon (fast) so lange, wie es das Heft gibt, also seit 1989. In dieser Serie werden einige davon vorgestellt. Diesmal: Michael Onken. Falls du auch Interesse hast, in dieser Rubrik vorgestellt zu werden, schreib uns.

Bitte stell dich vor. Alter, Wohnort, was machst und arbeitest du?

Ich bin der Michael, stramme 54 Jahre jung, und ich wohne und lebe im schönen Neckargröningen, das ist grob bei Ludwigsburg, Baden Württemberg. Nach der Realschule habe ich eine Lehre als Speditionskaufmann angefangen und abgeschlossen. Ich bin weiterhin in der Transport- und Logistikbranche tätig, mit Schwerpunkt Osteuropa. Macht Spaß!

Kannst du dich noch erinnern, seit wann du das Ox liest und wo du es damals gekauft hast?

Die erste Berührung mit dem Ox hatte ich vor circa zehn Jahren. Standesgemäß auf einem Punkrock Festival irgendwo im Raum Stuttgart. Zwischen den Auftritten von SLIME, ZAUNPFAHL und DRITTE WAHL hatte ich genügend Zeit, das recht zerfledderte Heftchen durchzublättern. Mich haben sofort die Auswahl an Themen, zum Beispiel Kochen ohne Knochen, die verschiedenen Musikstile, also Punk, Hardcore, Metal, und die Masse an Interviews angesprochen. Ich muss aber gestehen, dass ich von 90% der Bands oder Musikern, die ihr im Heft hattet und habt, noch nie etwas gehört habe. Das ist bis heute so geblieben und auch gut so. Das Ox habe ich hier und da mal am Kiosk ergattert und dann vor fünf Jahren abonniert.

Was waren damals deine Lieblingsbands, welche sind es heute?

Angefangen hat alles so Mitte der Siebziger. Meine erste selbstgekaufte Single war „Accident Prone“ von STATUS QUO. Und das im zarten Alter von 13 Jahren. Die habe ich immer noch ... Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Freund von mir brachte die „Powerage“-LP von AC/DC mit. Für mich ein Urknall, der bis heute anhält. Die Band begleitet mich seit gut vierzig Jahren und 51 Live-Konzerten – und das wird auch so bleiben. Zur gleichen Zeit, also Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger kam dann mein Bruder mit HANS-A-PLAST und BÄRCHEN UND DIE MILCHBUBIS um die Ecke. Hinzu kamen noch Bands wie NORMAHL, DIE GOLDENEN ZITRONEN oder die STRASSENJUNGS. Erst Ende der Neunziger kam ich über einen Kumpel zu DRITTE WAHL, denen ich bis heute treu geblieben bin und die ich auch fleißig auf ihren Touren durchs Land begleite.

Was denkst du, warum bist du dieser Punk/Hardcore-Jugendkultur bis heute treu geblieben? Was bedeutet sie dir heute?

Es ist wie mit dem ersten Lieblings-Fußballverein. Dem bleibst du treu bis zum bitteren Ende. So stelle ich mir das auch bei der Musik vor. Entweder dich packt der Virus oder eben nicht. Für mich war von Anfang an klar, es wird nichts anderes als Punk und Rock’n’Roll geben. Hinzu kommt die Energie und Leidenschaft, die einem auf Konzerten sprichwörtlich umhaut. Wer mal mitten in einem Moshpit gestanden hat, kann das bestätigen. Sicher, im Laufe des Lebens biegt man auch mal falsch ab und findet eine BACKSTREET BOYS-CD im Player. Aber das ist doch legitim und menschlich.

Bitte gib uns eine schmeichelhafte Antwort auf die Frage, was dir fehlen würde, wenn es das Ox nicht mehr gäbe.

Die Frage stellt sich nicht! Das Ox bleibt, inklusive CD! Basta!

Was liest du als Erstes im Ox, was eher selten?

Ich fange meistens auf der letzten Seite an und lese die Vorschau fürs nächste Heft, haha. Dann geht’s weiter zu den Plattenreviews, die ich alle lese. Ohne Ausnahme. Am liebsten die mit den miesesten Bewertungen. Konzertberichte sind auch ein Favorit von mir. Was ich eher vernachlässige, ist die Ecke mit Bücher- und DVD-Tipps.

Das Ox hat sich im Laufe der Jahre musikalisch geöffnet, jedoch ist der Fokus auf Punk und Hardcore geblieben. Wie ist es mit deinem Musikgeschmack?

Wie gesagt, 90% der Bands im Heft kenne ich kaum oder gar nicht. Das finde ich sehr inspirierend. Durch die Mischung und Vielfalt habe ich im Laufe der Jahre einige Bands kennen und lieben gelernt, die mir ohne eure Berichte oder die Lieder auf dem Sampler komplett entgangen wären: zum Beispiel SCHRENG SCHRENG & LALA, LIEBE FRAU GESANGSVEREIN, PASCOW, DUESENJAEGER ...

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das du mit dem Ox verbindest?

Nee, das Ox ist ein ständiger Begleiter und liegt bei mir auf dem Schreibtisch oder im Auto, praktisch immer griffbereit.

Was findest du gut am Ox?

Den Preis!

... und was sollten wir endlich mal ändern – abgesehen von der kleinen Schrift?

Die Schrift!

Und was wolltest du uns schon immer mal sagen?

Ich hätte so gerne mal ein Special über die französische Hardcore-Szene, die lohnt sich auf jeden Fall, ich sage nur SHAKA PONK! Geht mehr auf Konzerte und an alle Leser gerichtet: Abonniert das Ox!

Joachim Hiller